RE: Serie Propheten Geschichten

#31 von henout , 20.04.2013 10:29

Salam Schwester seh doch bitte auf Islamseiten da habe ich dir ein paar rein gestellt inchallah gefallen sie dir


fi amani allah

 
henout
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RE: Serie Propheten Geschichten

#32 von Maryam77 , 20.04.2013 10:54

barakallahu feeki geshen und schon amschauen

 
Maryam77
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RE: Serie Propheten Geschichten

#33 von henout , 02.05.2013 20:15

Amine ya rab jami3an inchallah , mache ich gerne ich liebe diese Geschichten habe laaaaaaaaange danach gesucht gehabt und war froh als ich sie fand , deshalb teile ich sie gerne mit euch für euch und euren kindern damit sie die Propheten Geschichten richtig lehren und nicht nur die falschen Bibel Märchen

 
henout
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RE: Serie Propheten Geschichten

#34 von henout , 02.05.2013 20:21

Die Geschichte Ibrahims a.s.

Noch bevor die monotheistischen Religionen des Judentums, Christentums und Islam zu den Menschen gekommen waren, erkennt Ibrahim (a.s.), daß es nur einen einzigen Gott geben kann. Zu seiner Nachkommschaft gehören die Juden (über seinen Sohn Ishaq (Isaak a.s.) und die Araber (über seinen Sohn Ismail (Ismael, a.s.), so daß er der Stammvater aller drei monotheistischen Religionen ist. Er selbst stammte aus einem Volk, das Götzen anbetete, die sie selbst herstellten. Niemand vermittelte ihm die Botschaft des einen und einzigen Gottes, so daß er allein auf Gottes Rechtleitung und auf seinen Verstand angewiesen war.

Ibrahims Gotteserkenntnis

Und als Ibrahim zu seinem Vater Azar sagte: "Nimmst du Götzen zu Göttern? Ich sehe dich und dein Volk in einem offenbaren Irrtum", da zeigten Wir Ibrahim das Reich der Himmel und der Erde, auf dass er zu den Festen im Glauben zählen möge. Als ihn nun die Nacht überschattete, da erblickte er einen Stern. Er sagte: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: "Ich liebe nicht die Untergehenden." Als er den Mond sah, wie er sein Licht ausbreitete, da sagte er: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich gewiß unter den Verirrten sein." Als er die Sonne sah, wie sie ihr Licht ausbreitete, da sagte er: "Das ist mein Herr, das ist noch größer." Da sie aber unterging, sagte er: "O mein Volk, ich habe nichts mit dem zu tun, was ihr (Allah) zur Seite stellt. Seht, ich habe mein Angesicht in Aufrichtigkeit zu Dem gewandt, Der die Himmel und die Erde schuf, und ich gehöre nicht zu den Götzendienern. (6:74-79)
Abgestoßen von der Praxis seines Volkes, menschengemachte Götzenbilder als Götter zu verehren, wendet sich Ibrahim (a.s.) zunächst den beeindruckenden Erscheinungen der Natur zu: Den Sternen, dem Mond und schließlich der Sonne, deren Erscheinung und Licht ihn vermuten lassen, dass sie verehrungswürdig seien. Da er jedoch die Beobachtung macht, dass sie alle untergehen müssen, und ihr Licht nur von beschränkter Dauer ist, wendet er sich schließlich Dem zu, der Sterne, Mond und Sonne erschaffen hat. Er findet zum Glauben durch die Beobachtung der Natur - der Schöpfung Gottes, die auf ihren Schöpfer hinweist.

Die Auseinandersetzung mit seinem Volk

Bei dieser Erkenntnis bleibt Ibrahim (a.s.) nicht stehen, sondern er beginnt, danach zu handeln. Dies führt zu einer schweren Auseinandersetzung mit seinen eigenen Leuten, insbesondere mit seinem Vater. In der oben zitierten Stelle geht es weiter:
Und sein Volk stritt mit ihm. Da sagte er: "Streitet ihr mit mir über Allah, da er mich schon rechtgeleitet hat? Und ich fürchte nicht das, was ihr Ihm zur Seite stellt, sondern nur das, was mein Herr will. Mein Herr umfaßt alle Dinge mit Wissen. Wollt ihr euch denn nicht ermahnen lassen." (6:80)
Die Erkenntnis Gottes hat für ihn zur Konsequenz, seiner Umwelt gegenüber Zeugnis abzulegen, und er versucht, auch seinem Volk diese Erkenntnis zu vermitteln. Dabei geht er ebenso kompromisslos wie einfallsreich vor:
Als er zu seinem Vater und zu seinem Volke sagte: "Was sind das für Bildwerke, denen ihr so ergeben seid?" sagten sie: "Wir fanden, dass unsere Väter stets diese verehrten." Er sagte: "Wahrlich, ihr selbst wie auch eure Väter seid im deutlichen Irrtum gewesen." Sie sagten: "Bringst du uns die Wahrheit, oder gehörst du zu denen, die einen Scherz (mit uns) treiben? Er sagte: "Nein, euer Herr ist der Herr der Himmel und der Erde, Der sie erschuf; und ich bin einer, der dies bezeugt. Und, bei Allah, ich will gewiß gegen eure Götzen vefahren, nachdem ihr kehrt gemacht habt und weggeggangen seid. " Alsdann schlug er sie in Stücke - mit Ausnahme des größten von ihnen -, damit sie sich an ihn wenden könnten. Sie sagten: "Wer hat unseren Göttern dies angetan? Er muß wahrlich ein Frevler sein." Sie sagten: "Wir hörten einen jungen Mann von ihnen reden; Ibrahim heißt er." Sie sagten: "So bringt ihn vor die Augen der Menschen, damit sie das bezeugen" Sie sagten: "Bist du es gewesen, der unseren Göttern dies angetan hat, o Ibrahim?" Er sagte: "Nein, dieser da, der größte von ihnen, hat es getan. Fragt sie doch, wenn sie reden können." Da wandten sie sich einander zu und sagten: "Wir selber sind wahrhaftig im Unrecht." Dann wurden sie rückfällig: "Du weißt recht wohl, dass diese nicht reden können." Er sagte: "Verehrt ihr denn statt Allah das, was euch weder den geringsten Nutzen bringen noch euch schaden kann? Wollt ihr denn nicht begreifen?" (21:52-67)
Durch die Zerstörung der Götzenbilder führt er seinem Volk deren Nutzlosigkeit unwiderlegbar vor Augen. Derart mit der Macht- und Hilflosigkeit ihrer Götter konfrontiert, müssen die Zeitgenossen Ibrahims (a.s.) einsehen, daß sie im Irrtum sind. Der Moment der Besinnung hält jedoch nicht lange an, und schnell reagieren sie mit Repressionen:
Sie sagten: "Verbrennt ihn und helft euren Göttern, wenn ihr etwas tun wollt." (Jedoch) Wir sprachen: "O Feuer, sei kalt und Frieden über Ibrahim." (21:68,69)
Dass diese Provokation sehr gefährlich werden konnte, mußte Ibrahim (a.s.) bewußt gewesen sein. Er war jedoch bereit, für die Bezeugung seines Glaubens ein großes Risiko auf sich zu nehmen. Sein Volk wollte ihn für diese Tat verbrennen, und warf ihn auch tatsächlich ins Feuer, Gott ließ jedoch das Feuer ihm nichts anhaben.

Die Trennung

Die Erkenntnis, dass er sein Volk nicht von ihrer Götzenanbetung abbringen kann, führt schließlich zur Trennung zwischen Ibrahim (a.s.) und seinem Volk. Diese Trennung vollzieht sich in einem Dialog mit dem Vater:
Er sagte: "Wendest du dich von meinen Göttern ab, o Ibrahim? Wenn du nicht aufhörst, so werde ich dich wahrlich steinigen. Verlaß mich für lange Zeit." Er (Ibrahim) sagte: "Friede sei auf dir! Ich will bei meinem Herrn um Vergebung für dich bitten; denn Er ist gnädig gegen mich. Und ich werde mich von euch und von dem, was ihr statt Allah anruft, fernhalten; und ich will zu meinem Herrn beten; ich werde durch das Gebet zu meinem Herrn bestimmt nicht unglücklich sein." (19:46-48)
Für diese konsequente Abwendung von der Götzenanbetung wird Ibrahim (a.s.) von Gott belohnt:Als er sich nun von ihnen und von dem, was sie statt Allah verehrten, getrennt hatte, da bescherten Wir ihm Ishaq und Jaqub und machten beide zu Propheten. (19:49)



Ibrahim ist Monotheist

Noch bevor Judentum, Christentum und Islam entstanden waren, hat Ibrahim (a.s.) zum reinen monotheistischen Glauben gefunden. Im Koran wird deshalb auch der Ausdruck "Glaube Ibrahims" für den Monotheismus verwendet:
Und wer verschmäht den Glauben Ibrahims, außer dem, der sich selbst zum Toren macht? Denn wir hatten ihn bereits im Diesseits auserwählt, und im Jenseits wird er gewiß unter den Rechtschaffenen sein. Als sein Herr zu ihm sagte: "Sei (mir) ergeben!" sagte er: "Ich habe mich dem Herrn der Welten ergeben." (2: 130,131)
Ibrahim wird im Koran als hanif bezeichnet, was mit "Rechtgläubiger" übersetzt wird. Er war weder Jude noch Christ, noch Muslim in dem Sinne, dass er ein Anhänger Muhammads (s.a.s.) war.
Alle diese Religionsgemeinschaften sind erst nach ihm entstanden, weshalb auch keine Ibrahim (a.s.) für sich alleine in Anspruch nehmen kann. Er ist allerdings Muslim im Wortsinn, da er einer ist, der sich Gott ergeben hat, denn Islam bedeutet Ergebung (in den Willen Gottes).
Abraham war weder Jude noch Christ; vielmehr war er ein Rechtgläubiger (hanif), ein Ergebener (muslim), und keiner von denen, die (Allah) Gefährten beigesellen. Wahrlich, die Menschen, die Ibrahim am nächsten stehen, sind jene, die ihm folgen, und dieser Prophet (Muhammad) und die Gläubigen. Und Allah ist der Beschützer der Gläubigen. (3:67,68)
"Jene, die ihm folgen" bezieht sich auf alle, die dem Glauben Ibrahims, dem reinen Monotheismus angehören.
Und wer hat eine schönere Religion als jener, der sich Allah ergibt und dabei Güte übt und dem Glauben Ibrahims folgt, des Aufrechten? Und Allah hat sich Ibrahim zum innigen Freund genommen. (4:125)



Ibrahims Opferbereitschaft

Die bekannte Geschichte von der Bereitschaft Ibrahims (a.s.), seinen eigenen Sohn zu opfern, wird im Koran so erzählt:
Dann gaben Wir ihm die Botschaft von einem sanftmütigem Sohn. Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sagte er: "O mein Sohn, ich sehe im Traum, daß ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?" Er sagte: "O mein Vater, tu, wie dir befohlen wird; du sollst mich - so Allah will - unter den Geduldigen finden." Als sich beide (Allahs Willen) ergeben hatten und er ihn mit der Stirn auf den Boden hingelegt hatte, da riefen Wir ihm zu: "O Abraham, du hast bereits das Traumgesicht erfüllt. " So belohnen Wir die, die Gutes tun. Wahrlich, das ist offenkundig eine schwere Prüfung. Und wir lösten ihn durch ein Schlachttier aus. Und wir bewahrten seinen Namen unter den künftigen Geschlechtern. Friede sei auf Ibrahim! Er gehört zu unseren gläubigen Dienern. (37:101-111)
Da Ishaq (Isaak, a.s.) erst in dem drauffolgenden Vers erwähnt wird, geht die Mehrheit der muslimischen Gelehrten im Gegensatz zu der Auffassung der Bibel davon aus, dass es sich bei dem zu opfernden Sohn um Ismail (Ismael, a.s.) gehandelt haben muß. Für die Aussage der Geschichte ist dieser Streit jedoch letztlich nicht von großer Bedeutung: Ibrahim (a.s.) ist bereit, für Gott das wertvollste was er hat, seinen eigenen Sohn, zu opfern. Dies ist, wie der Koran sagt "offenkundig eine schwere Prüfung", die Ibrahim (a.s.) besteht. Diese uneingeschränkte Opferbereitschaft ist eine der herausragendsten Eigenschaften Ibrahims (a.s.). Erwähnenswert ist aber auch, dass nicht nur Ibrahim (a.s.) bereit ist, seinen Sohn zu opfern, sondern auch der Sohn (a.s.) sich einverstanden erklärt, geopfert zu werden. An die Opferbereitschaft dieser beiden erinnert noch heute das Opferfest (Id-ul adha) zum Ende der alljährlichen Pilgerfahrt.
Das abrahamitische Erbe des Islam
Ibrahim (a.s.) hat noch eine weitere wichtige Bedeutung für den Islam: Er hat zusammen mit Ismail (a.s.) das Haus in Mekka, die Kaaba, erbaut und die Riten der Pilgerfahrt gestiftet.
Dieses Haus ist bis in die Zeit des Propheten Muhammad (s.a.s.) bestehen geblieben, die Riten und der Sinn der Pilgerfahrt gerieten jedoch in Vergessenheit, und wurden durch die polytheistischen Traditionen der arabischen Völker völlig verschüttet.
Muhammad (s.a.s.) reinigte die Kaaba nach dem Wiedereinzug in Mekka von den Götzenbildern und setzte die Riten der Pilgerfart wieder ein, er ist jedoch nicht der Begründer dieser Riten, denn diese gehen auf Ibrahim (a.s.) zurück.
Und als wir das Haus zu einem Ort des Wiederkommens für die Menschen gemacht haben, und einem Ort der Sicherheit, - und nehmt euch die Stätte Ibrahims als Gebetsplatz - und wir haben mit Ibrahim und Ismail die Abmachung getroffen, dass sie Mein Haus reinhalten für die Umschreitenden und die sich Aufhaltenden und die sich Beugenden, Niederwerfenden. (2:125)
Beim Bau der Kaaba beten Ibrahim (a.s.) und Ismail (a.s.) für ihre Nachkommen und bitten Gott um ihre Rechtleitung:
Und als Ibrahim die Grundmauern von dem Haus aufbaute, und Ismail: "Unser Herr, nimm es von uns an; denn wahrlich, Du bist der Hörende, der Wissende. Und, unser Herr, mach uns Dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine Gemeinde, die Dir ergeben ist. Und zeige uns unsere Opferbräuche, und wende Dich vergebend zu uns, Du - Du bist ja der Vergebende, der Barmherzige. Unser Herr, und schicke unter sie einen Gesandten von ihnen, der ihnen Deine Zeichen verließt und sie die Schrift lehrt und die Weisheit und sie rein macht, Du - Du bist ja der Mächtige, der Weise." (2:127-129)
Die Bitte um den Gesandten, der Ibrahims Nachkommen die Zeichen Gottes verlesen soll, ist aus der Sicht der Muslime schließlich durch Muhammad (s.a.s.), einem Gesandten aus den Nachkommen Ibrahims (a.s.) und Ismails (a.s.) erfüllt worden.

 
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RE: Serie Propheten Geschichten

#35 von henout , 02.05.2013 20:23

Die Geschichte Musas (a.s.)

Musa (a.s.) ist der Prophet, der im Koran am häufigsten erwähnt wird. Im Koran sagt Gott zu Musa (a.s.): O Musa, Ich habe Dich vor den Menschen durch Meine Botschaft und durch Mein Wort auserwählt. So nimm denn, was Ich dir gegeben habe, und sei einer von den Dankbaren. (7:144) Die Prophetie des Musa (a.s.) ist durch eine Besonderheit ausgezeichnet: Gott sprach mit ihm direkt, ohne einen Vermittler: (...) und Allah redete mit Musa unmittelbar. (4:164) In der islamischen Tradition hat er deshalb den Beinamen Kalim Allah erhalten - derjenige, zu dem Gott spricht.

Musas (a.s.) Geburt und Jugend

Die Geburt und das Heranwachsen Musas (a.s.) verlaufen unter besonderen Umständen. Die Israliten leben in Ägypten, wo sie unterdrückt und verfolgt werden. Wahrlich, Pharao betrug sich hochmütig im Land und spaltete dessen Bewohner in Parteien. Eine Gruppe von ihnen pflegte er zu unterdrücken, indem er ihre Söhne erschlug und ihre Frauen leben ließ. (...) (28:4) Auch die Mutter Musas (a.s.) muß für ihren Sohn schlimmes befürchten, aber Gott nimmt das Schicksal des Jungen in Seine Hand:

(...) als Wir Deiner Mutter jene Weisung eingaben: Lege ihn in einen Kasten und wirf ihn in den Fluß, dann wird der Fluß ihn ans Ufer spülen, so daß ein Feind von Mir und ihm ihn aufnehmen wird." Und ich habe auf dich Liebe von Mir gelegt; damit du unter Meinen Augen aufgezogen wurdest. (20:38,39)

Der Junge wird im Fluß gefunden und zu Pharao gebracht, der ihn mit seiner Frau wie einen Sohn annimmt. Musas Schwester folgt ihrem Bruder, der alle Ammen ablehnt, und kann ihn wieder zu seiner Mutter zurückbringen, die nun ihren eigenen Sohn für den Pharao stillt.

Als Musa (a.s.) erwachsen geworden ist, beobachtet er einmal einen Kampf zwischen einem Ägypter und einem Hebräer. Er eilt dem Hebräer zu Hilfe, doch durch seinen Einsatz kommt der Ägypter ums Leben. Musa (a.s.) erkennt seinen Fehler, und bittet Gott um Verzeihung: Er sagte: "Mein Herr, ich habe mir selbst Unrecht getan, so vergib mir." So verzieh Er ihm; denn Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige. Er (Musa) sagte: "Mein Herr, da Du mir gnädig gewesen bist, will ich niemals ein Helfer der Sünder sein." (28: 16,17)

Die Sache wird jedoch in der Stadt bekannt, und die Verantwortlichen der Stadt beschließen, gegen Musa (a.s.) vorzugehen und ihn zu töten. Musa (a.s.) flieht und kommt nach Madyan. Er lernt dort seine Frau kennen, bei deren Vater er für einige Jahre in den Dienst tritt.



Musas (a.s.) Berufung

Nachdem Musa (a.s.) Madyan wieder verlassen hat, kommt es zur entscheidenden Wendung in seinem Leben: Er wird von Gott zum Propheten berufen:Als er ein Feuer sah, sagte er zu seinen Angehörigen: "Bleibt (hier), ich habe ein Feuer wahrgenommen; vielleicht kann ich euch ein Stück Glut davon bringen oder den rechten Weg am Feuer finden. Und wie er näher kam, wurde angerufen: "O Musa! Ich bin es, dein Herr. So zieh deine Schuhe aus, denn du bist im Heiligen Tal Tuwa. Und Ich habe dich erwählt; so höre denn auf das, was offenbart wird. Wahrlich, Ich bin Allah. Es ist kein Gott außer Mir; darum diene Mir und verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken. Wahrlich, die Stunde kommt bestimmt. Ich halte sie fest verborgen, auf daß jede Seele nach ihrem Bemühen belohnt werde. Darum laß dich nicht von dem, der hieran nicht glaubt und seinen Gelüsten folgt, davon abhalten, damit du nicht untergehest." (20:10-16)

Diese Botschaft, die Gott Musa (a.s.) übermittelt, ist die universelle Botschaft des Islam - nicht im engeren Sinne der Religionsgemeinschaft, die durch das Prophetentum Muhammads (s.a.s.) begründet wurde, sondern im Wortsinne - der Ergebung in den Willen Gottes.

Nach dieser Botschaft erhält Musa (a.s.) die besonderen Zeichen seiner Prophetenschaft: den Stock, der zu einer Schlange wird, wenn er ihn auf den Boden wirft und seine Hand, die bleich und abgestorben aussieht, wenn er sie unter seiner Achsel hervorzieht. Mit diesen Zeichen wird er zu Pharao geschickt.

Musa (a.s.) ist bereit, diesen schwerwiegenden Auftrag anzunehmen, doch hat er Bedenken, ob er dieser Aufgabe auch gewachsen ist. Er bittet um Beistand: "Mein Herr, gib mir die Bereitschaft (dazu) und erleichtere mir meine Aufgabe und löse den Knoten meiner Zunge, damit sie meine Rede verstehen mögen. Und gib mir einen Beistand aus meiner Familie mit, Harun, meinen Bruder, mit dem ich meine Kraft steigere; und laß ihn ihn an meiner Aufgabe teilhaben, auf daß wir Dich oft preisen mögen und Deiner oft gedenken, denn Du kennst uns am besten." (20:25-35)



Musa (a.s.) und Haarun (a.s.) treten vor Pharao

Musa (a.s.) und Harun (s.a.) treten also vor Pharao, geben sich als Gesandte Gottes zu erkennen und fordern ihn auf, die Israeliten ziehen zu lassen. Pharao reagiert darauf, indem er Musa (a.s.), den er ja bei sich aufgezogen hat, Undankbarkeit vorwirft und ihn an den Tod des Ägypters erinnert:

Wir beide sind die Boten des Herrn der Welten. Laß die Kinder Israels mit uns ziehen." Er (Pharao) sagte: "Haben wir dich nicht als Kind bei uns aufgezogen? Und du hast viele Jahre deines Lebens bei uns verbracht. Und du begingst jene deine Tat, die du begangen hast, und du warst undankbar." Er (Musa) sagte: "Ich tat es damals als ich auf dem Irrweg war. Dann floh ich von euch, weil ich euch fürchtete; doch (nun) hat mir mein Herr Weisheit geschenkt und mich zu einem Gesandten gemacht. Und die Gnade, die du mir vorhältst, ist die, daß du die Kinder Israels geknechtet hast." Pharao sagte: "Und was ist der Herr der Welten?" Er (Musa) sagte: "Er ist der Herr der Himmel und der Erde und dessen was zwischen beiden ist, wenn ihr es nur begreifen würdet." (26:16-28)

Pharao fordert Musa (a.s.) auf, ein Zeichen der Wahrheit zu bringen, woraufhin Musa seinen Stock hinwirft, der zu einer Schlange wird. Dies wird jedoch von Pharao alsZauberei abgetan und er bespricht sich mit seinem Beratern, was man gegen Musa (a.s.) unternehmen könne. Man kommt überein, einen Tag festzusetzen, an dem die Zauberer des Landes zusammenkommen, um gegen Musa (a.s.) anzutreten. Der Wettstreit soll erweisen, daß Musa (a.s.) nichts als ein gewöhnlicher Zauberer ist:

Da warfen sie ihre Stricke und Stöcke hin und sagten: "Bei Pharaos Macht, wir sind es, die sicher siegen werden." Dann warf Musa seinen Stock hin, und siehe, er verschlang das, was sie vorgetäuscht hatten. (26:44-45)



Die Zauberer werden Gläubige

Angesichts ihrer Niederlage erkennen die Zauberer, daß hier eine höhere Macht am Werk ist; daß Musa (a.s.) tatsächlich ein Gesandter ist. Sie bezeugen ihren Glauben an Gott, wovon auch die Androhung von Folter und Tod sie nicht mehr abhalten kann:

Da warfen sich die Zauberer anbetend nieder. Sie sagten: "Wir glauben an den Herrn der Welten, den Herrn Musas und Haruns." Er (Pharao) sagte: "Glaubt ihr an ihn, bevor ich es euch erlaube? Er ist sicher euer Meister, der euch die Zauberei gelehrt hat. Aber bald sollt ihr es erfahren. Wahrhaftig, ich werde euch die Hände und Füße wechselweise abhauen, und wahrhaftig, ich will euch alle kreuzigen." Sie sagten: "Darin liegt kein Schaden; denn wir werden zu unserem Herrn zurückkehren. Wir hoffen sehr, unser Herr werde uns unsere Sünden vergeben, da wir die ersten der Gläubigen sind. (26:46-51)

Die Mission Musas (a.s.) und Haruns (a.s.) besteht also nicht nur darin, Pharao davon zu überzeugen, die Kinder Israels ziehen zu lassen: Ihre Aufgabe ist es auch, den Glauben an den einzigen Gott, den Herrn der Welten, zu verkünden. Sie sprechen vor Pharao und seinem Hofstaat von Gott, seiner Allmacht und vom Jüngsten Tag: (Er ist es), Der die Erde für euch zu einem Lager gemacht hat und Wege über sie für euch hinlaufen läßt und Regen vom Himmel herniedersendet. Und damit bringen Wir Paare von Pflanzenarten hervor. Esset denn und weidet euer Vieh. Wahrlich, hierin liegen Zeichen für Leute von Verstand. Aus ihr (der Erde) haben Wir euch erschaffen, und in sie werden Wir euch zurückkehren lassen, und aus ihr bringen Wir euch abermals hervor. (20:53-55)

Die Zauberer lassen sich von den Zeichen, die ihnen von der Macht Gottes gegeben wurden, überzeugen, und auch ein anderer Gläubiger aus dem Gefolge Pharaos, setzt sich für Musa (a.s.) ein und warnt Pharao davor, ihn zu töten: Und es sagte ein gläubiger Mann von den Leuten Pharaos, der seinen Glauben geheimhielt: "Wollt ihr einen Mann töten, weil er sagt: "Mein Herr ist Allah", obwohl er mit klaren Beweisen von eurem Herrn zu euch gekommen ist? Wenn er ein Lügner ist, so lastet seine Lüge auf ihm; ist er aber wahrhaftig, dann wird euch ein Teil von dem treffen, was er euch androht. Wahrlich, Allah weist nicht dem den Weg, der maßlos (und) ein Lügner ist. O meine Leute, euch gehört heute die Herrschaft im Land. Wer aber wird uns vor der Strafe Allahs schützen, wenn sie über uns kommt?" (40:28,29)

Auch die Frau des Pharao, die Musa (a.s.) bei sich aufgenommen hatte, wird zu einer Gläubigen, wie der Koran erwähnt: Und Allah legt denen, die glauben, das Beispiel von Pharaos Frau vor, als sie sagte: "Mein Herr! Baue mir ein Haus bei Dir im Paradies und befreie mich von Pharao und seinen Taten und befreie mich von dem Volk der Ungerechten!" (66:11)

Pharao selbst läßt sich jedoch in keiner Weise beeindrucken:Und wir ließen ihn (Pharao) Unsere Zeichen allesamt schauen; doch er verwarf (sie) und weigerte sich (zu glauben). (20:56)

 
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RE: Serie Propheten Geschichten

#36 von henout , 02.05.2013 20:28

Die Geschichte von Zakariya

Als die Bani Israel aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren und Jerusalem und die anderen Städte wieder aufgebaut hatten, hielten sie sich ein paar Generationen lang von allem Götzendienst fern. Zwar hatten die hochmütigen Gelehrten Uzeir aus dem Land vertrieben, aber das einfache Volk versuchte aufrichtig, Allah zu gehorchen und Gutes zu tun.
Inzwischen waren jenseits des Mittelmeeres die Griechen zu einem mächtigen Volk geworden. Sie hatten ihre Nachbarvölker unterworfen und gingen nun daran, die ganze Welt zu erobern. Von den Griechen wissen wir, dass sie zahlreiche Bücher schrieben, die überall in der Welt verbreitet sind. Sie befassen sich vor allem mit Mathematik, Medizin und Philosophie. Berühmte Wissenschaftler wie Euklid, Plato, Aristoteles, Pythagoras und viele andere lehrten an ihren Schulen. Bis heute sind die Griechen für ihre Wissenschaften berühmt.
Aber die Griechen glaubten überhaupt nicht an Allah, sondern dachten sich selbst Götzen aus, die sie anbeteten. Sie dichteten Sagen und Märchen über sie und feierten zu ihren Ehren ausschweifende Feste. So viele Götzen hatten sie, dass sie ständig Angst haben mußten, einen davon zu vergessen. Auch die berühmten olympischen Spiele waren ursprünglich ein Sportfest zu Ehren der griechischen Götzen. Jeder Teilnehmer mußte diesen vor Beginn der Spiele ein Opfer bringen.
Die Griechen brachten von den unterworfenen Völkern viele Reichtümer in ihr Land und führten ein verschwenderisches, luxuriöses Leben, ohne jedoch den Armen in ihrem eigenen Volk zu helfen oder das harte Los der Sklaven zu erleichtern, die für sie arbeiten mußten. In den eroberten Ländern aber ließen sie viele prächtige Tempel bauen, deren Ruinen bis heute zu besichtigen sind.
Die jungen Leute unter den Bani Israel bewunderten die Griechen sehr und versuchten, ihre Lebensweise nachzuahmen. Die Wissenschaften zu studieren und zu meistern, wie es für gottesfürchtige Menschen eine Pflicht und eine Ehre ist, war ihnen jedoch zu anstrengend. Es genügte ihnen, die griechischen Wissenschaften zu bewundern und alle anderen Wissenschaften zu vergessen und statt dessen die götzendienerische Philosophie nachzuplappern, um damit vor ihren Kameraden „modern" zu erscheinen. Sie fanden auch bald heraus, wie leicht man bei sportlichen Wettkämpfen vor den Kameraden prahlen kann, statt durch den Sport ihren Körper für den Kampf in Allahs Weg gesund und kräftig zu erhalten. Es dauerte nicht lange, da vergaßen sie auch Allah und nahmen die griechischen Götzen an.
Bald folgte der größte Teil des Volkes den götzendienerischen Lehren und ahmte das luxuriöse Leben der Griechen nach, indem sie kostbare Gewänder und Schmuck trugen, verschwenderische Gastmähler veranstalteten, wobei sie beim Essen auf Ruhebetten lagen und Wein tranken. Vergeblich versuchten gottesfürchtige Leute, die Götzenpriester aus dem Land zu vertreiben und Recht und Ordnung im Land wiederherzustellen. So blind waren die Bani Israel in ihrem Wahn, dass sie nicht einmal bemerkten, dass im Laufe der Zeit die Römer mühelos die verwöhnten Griechen besiegten, ihr Reich unterwarfen und selbst Pläne machten, die ganze Welt zu erobern. Ja, sie ließen sich nicht einmal warnen, als die Römer den König der Bani Israel besiegten und ihn zwangen, ihnen Tribut zu zahlen und vor jeder Entscheidung erst den römischen Statthalter um Erlaubnis zu fragen.
Sogar die Gelehrten im Tempel versäumten ihre Pflicht, das Volk an Allah zu erinnern. Sie waren voll damit beschäftigt, sich über unwichtige Dinge zu streiten und Allahs Gesetz zu ihren Gunsten zu verdrehen. Sie predigten sogar Dinge, die gar nicht in den Büchern standen, um ihre Zuhörer zu beeindrucken. Gleichzeitig waren sie sehr hochmütig und behaupteten, sie hielten Allahs Gesetz bis auf den letzten Punkt und seien besser als alle anderen Menschen.
Die wenigen Gottesfürchtigen unter den Gelehrten wurden alt und starben. Zuletzt blieb nur noch einer übrig, der Zakariya hieß. Allah hatte ihn auserwählt, die Bani Israel unermüdlich zu ermahnen, und ihm dazu besondere Kraft und Geduld gegeben.
Denn nur sehr, sehr wenige wollten überhaupt auf ihn hören. Unermüdlich sprach er zu den Bani Israel: „Es gibt keinen Gott außer Allah, und es gibt keine wirkliche Macht außer bei Ihm, der uns erschaffen hat und zu dem wir dereinst zurückkehren. Die fremden Götzen, die ihr anbetet, sind nichts als Phantasiegestalten, die nicht einmal sich selbst helfen können. Habt ihr denn nicht aus der Geschichte unseres Volkes und anderer Völker gelernt? Wie viele Gesandte hat Allah geschickt, um euch zu ermahnen! Habt ihr denn keinen Platz für Liebe und Dankbarkeit in euren Herzen?" Aber
die Bani Israel hörten einfach nicht zu und sprachen untereinander: „Er ist ein altmodischer alter Mann."
Zu den Gelehrten sprach er: ,,Wie könnt ihr noch hochmütig und selbstgerecht sein, wo ihr doch Allahs Gesetz kennt? Statt eure Zeit mit nutzlosen Diskussionen zu verschwenden, sollt ihr das Volk zum Guten anleiten und ihm Böses verbieten, wie es euer Beruf ist." Und Allah wird dereinst von allen Gelehrten strenge Rechenschaft fordern, wenn sie hochmütig waren und nicht das Volk an Allah erinnert haben.
Auch Zakariya wurde alt, aber er hatte weder einen Sohn noch einen treuen Schüler, der nach seinem Tod seine Aufgabe hätte weiterführen können. Sollten dann die Bani Israel ohne einen Gesandten Allahs oder einen gerechten Führer bleiben und Allah ganz vergessen?
Zakariya zog sich in sein Zimmer zurück und klagte vor Allah seinen Kummer: „O mein Herr, ich bin alt und schwach geworden, und mein Haar glänzt weiß. Aber niemals habe ich mein Gebet und die Hoffnung auf Dich aufgegeben. Nun mache ich mir Sorgen, was meine Verwandten und Kollegen tun werden, wenn ich nicht mehr bei ihnen bin, denn meine Frau ist unfruchtbar. Darum schenke Du mir einen reinen Nachfolger als Erben, damit er an meiner Stelle für Allahs Gesetz eintritt, und mit dem Du zufrieden bist."
Während er noch in seinem Zimmer stand und betete, erschien ein Engel und rief ihm zu: „Allah wird dir einen Sohn geben, den du Yahya nennen sollst, ein Name, den zuvor noch niemand getragen hat. Er ist ein Zeuge für die Wahrheit und ein Wort von Allah. Er wird edel und rein und ein Gesandter Allahs sein, einer der Gerechten."
Zakariya wunderte sich und erwiderte: „O mein Herr, wie soll ich einen Sohn bekommen, wo ich doch schon sehr alt bin und meine
Frau unfruchtbar ist?
"Der Engel sprach zu ihm: „So schafft Allah, was Er will!" Und erinnerst du dich noch, wie Ibrahim im hohen Alter seinen Sohn Ishak bekommen hatte?
Zakariya zweifelte immer noch, ob er wohl richtig gehört hatte und ob es überhaupt möglich war. Er sprach: „O mein Herr, gib mir ein Zeichen, dass es auch wahr ist und ich nicht etwa träume' Der Engel sprach: „Allah läßt dir sagen, dass du zum Zeichen für die Wahrheit drei Tage lang mit keinem Menschen sprechen wirst, nur durch Zeichen wirst du dich verständigen. Dann sollst du deinen Herrn loben und Seinen Ruhm bekanntmachen, immer wieder, abends und morgens."
Als Zakariya aus dem Haus unter das Volk trat, sprach er nicht, sondern er forderte nur die Leute durch Zeichen auf, abends und morgens Allah zu preisen.
Nachdem die bestimmte Zeit vergangen war, wurde Yahya geboren. Er wuchs heran und studierte das Gesetz Allahs und die Geschichten von Allahs früheren Gesandten. Allah ließ ihm durch Seine Engel sagen: „O Yahya, halte fest an der Schrift mit aller Macht!" Und seinem Vater Zakariya war er die Freude seiner alten Tage.

 
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RE: Serie Propheten Geschichten

#37 von henout , 02.05.2013 20:32

Die Geschichte von Maryam

Unter Zakariyas Verwandten gab es noch eine andere Familie, die Allah nicht vergessen hatte. Es war die Familie von Imran. Aber auch in dieser Familie gab es keinen Sohn, der ein Gelehrter im Tempel hätte werden können, nur eine erwachsene Tochter, die eine gottesfürchtige Frau war, und für die man endlich mit großer Mühe einen guten Mann als Bräutigam fand.
Nachdem sie lange Zeit verheiratet gewesen war, ohne Kinder zu bekommen, stellte sie eines Tages fest, dass sie schwanger war. Froh und dankbar beschloß sie, das Kind, von dem sie glaubte, es sei ein Junge, die heiligen Schriften studieren zu lassen, damit er im Tempel in Jerusalem dem Volk Allahs Wort und Gesetz predigen konnte. Sie betete zu Allah und sprach: „Dieses Kind, das Du in meinem Leib erschaffen hast, soll Dein ganz besonderer Diener werden. Nimm dieses Versprechen von mir an. Du hörst und weißt alle Dinge." Und Allah erschafft im Mutterleib, was Er will.
Als die Zeit um war, da wurde ein Mädchen geboren. Daran hatte sie nicht gedacht. Sie sprach: „O mein Herr, siehe, ich habe eine Tochter bekommen. Und ein Mädchen ist doch nicht wie ein Junge." Denn ein Mädchen konnte zwar zu Hause die heiligen Schriften studieren, aber nicht im Tempel von Jerusalem predigen. Weiter sprach die Mutter: „Ich habe sie Maryam genannt, und ich stelle sie und ihre Nachkommen unter Deinen Schutz vor dem
verworfenen Teufel."
Es dauerte nicht lange, da starben Maryams Eltern, und das Mädchen blieb als Waisenkind zurück. Zakariya nahm sie bei sich auf, um sie zu erziehen und vor den götzendienerischen Leuten zu schützen, die keine Achtung vor Frauen und Mädchen hatten. Er liebte sie wie eine eigene Tochter.
Maryam war kein gewöhnliches Mädchen. Sie mochte weder mit anderen Kindern noch allein spielen, sondern lieber in den ehrwürdigen alten Büchern lesen und ihrem Pflegevater Zakariya zuhören, wenn er von Allah und Seinen Gesandten erzählte, oder
ihm Fragen stellen, die er geduldig und mit stiller Freude beantwortete.
So wuchs sie zu einer schönen, klugen, bescheidenen jungen Frau heran. Zakariya gab Maryam ein eigenes Zimmer in der Nähe des Tempels. Darüber freute sie sich sehr, denn sie mochte gern ganz allein dort sitzen und die ganze Welt vergessen und nur an Allah denken.
Jedesmal, wenn Zakariya Maryam besuchen kam, fand er in ihrem Zimmer Früchte und allerlei Speisen. „Woher hast du diese Speisen und Früchte?" fragte er sie schließlich. Maryam erwiderte:
„Von Allah. Denn Allah ernährt, wen Er will, ohne Maß."
Da wußte Zakariya, dass Allah Maryam auserwählt hatte und für sie sorgte, und war froh und erleichtert darüber, denn er hatte sich schon Sorgen machen wollen, was nach seinem Tod mit seiner Pflegetochter geschehen würde. Dankbar sprach er: „Allahs Barmherzigkeit kennt kein Maß."
Aber nicht nur Zakariya besuchte Maryam in ihrem Zimmer, sondern auch die Engel erschienen in sichtbarer Gestalt. Sie sprachen:
„O Maryam, Allah hat dich auserwählt und gereinigt. Von den Frauen aller Nationen hat Er dich auserwählt. Darum bete zu deinem Herrn, wirf dich nieder und beug dich mit denen, die sich beugen."

Isas wunderbare Geburt und Kindheit


Eines Tages zog sich Maryam an einen einsamen Ort östlich von der Stadt zurück, wo niemand sie sehen und stören konnte. Sie badete und wusch ihre Kleider und betete. Da erschien ein Engel in der Gestalt eines jungen Mannes, und als sie ihn sah, erschrak sie und sagte: „Allah beschütze mich vor dir! Geh weg, wenn du gottesfürchtig bist!"
Der Engel erwiderte: „Ich bin nur ein Bote von deinem Herrn, und
ich soll dir sagen, dass du einen Sohn bekommen wirst. Sein Name soll Masih Isa sein, Sohn von Maryam. In dieser Welt und im nächsten Leben wird er in Ehren gehalten werden, und er gehört zu denen, die Allah am nächsten sind. Denn er ist ein Wort von Ihm und ein Gesandter zu den Menschen. Als kleines Kind und als erwachsener Mann wird er zu ihnen sprechen."„Wie soll ich denn ein Kind bekommen?" fragte Maryam. „Ich bin doch gar nicht verheiratet."
Der Engel sprach: „Dennoch, Allah erschafft, was Er will, denn das ist leicht für ihn. Wenn Er zu einem Ding sagt .Sei!' dann ist es. Allah hat ihn als ein Zeichen der Barmherzigkeit bestimmt. Er wird ihn die Schrift und Weisheit lehren und zu den Bani Israel senden. Er wird ihn Wunder zeigen lassen als Beweis für die Wahr-
heit. Wenn sie doch nur glauben würden! Und er wird das Gesetz bestätigen, das Allah den Bani Israel dereinst am Berg Sinai gegeben hat."
So war es denn beschlossen, und Maryam wanderte weit fort von ihrer Heimatstadt, damit die Leute nicht anfingen, schlecht über sie zu reden, bis die bestimmte Zeit um war.
Ganz allein, draußen im Freien unter einer Dattelpalme, gebar sie schließlich ihren Sohn. Erschöpft und mutlos rief sie aus: „Ach, wäre ich doch schon längst gestorben und ganz und gar vergessen!" Aber jemand tröstete sie und rief ihr zu: „Sei nicht traurig! Denn Allah hat unter dir einen Bach fließen lassen. Und schüttle nur den Stamm der Palme, dann fallen reife Datteln für dich herunter. Iß und trink und sei guten Mutes. Und wenn jemand dich neugierig anspricht, dann sag nur: ,lch bin heute beim Fasten, darum will ich auch mit den Leuten nichts Überflüssiges reden.'"
Als Maryam gegessen und getrunken und sich ausgeruht hatte, beschloß sie, mit dem Neugeborenen zu ihren Angehörigen zurückzukehren. Sie nahm ihn auf den Arm und wanderte den ganzen langen Weg bis in ihre Heimatstadt zurück. Die Verwandten und Bekannten waren verwundert, als sie da mit
einem Kind in den Armen daherkam. „O Maryam", sagten sie, ..was hast du getan? Das ist doch wirklich allerhand! Dein Vater war doch kein schlechter Mensch und deine Mutter keine Herumtreiberin!" Und sie machten ihr Vorwürfe, sie hätte der angesehenen Familie Imrans Schande gemacht.
Aber Maryam schwieg und deutete nur auf das Kind, um zu zeigen, dass es ein besonderes Kind sei. Erklären konnte sie ja nichts, und ihre Verwandten hätten ihr sicher kein Wort geglaubt. Auch so riefen sie empört: „Wir können doch nicht mit einem Wickelkind reden!" Aber zu ihrem größten Erstaunen fing das Kind von sich aus an zu sprechen: „Ich bin wahrhaftig ein Diener Allahs. Er hat mir die Offenbarung gegeben und mich zu Seinem Gesandten gemacht und mich gesegnet, wo immer ich bin. Er hat mir Gebet und Freigiebigkeit zur Pflicht gemacht und mir befohlen, liebevoll zu meiner Mutter zu sein und nicht hochmütig und ungerecht zu werden. Frieden liegt auf mir am Tag meiner Geburt, an dem Tag, an dem ich sterbe, und an dem Tag, an dem Allah mich wieder zum Leben auferweckt."
Isa war in der Tat ein besonderes Kind. Schon als kleiner Junge konnte er ohne Mühe die offenbarten Bücher auswendig vortragen und wußte mehr von Allahs Gesetz als alle Gelehrten im Tempel. Diese waren inzwischen ganz besonders stolz und hochmütig geworden.
Sie bildeten sich ein, sie seien die besten Menschen in der ganzen Welt. Mit erhobenem Zeigefinger liefen sie herum und drohten mit Allahs schrecklichster Strafe, aber selbst taten sie viel schlimmere Dinge als irgendeiner, den sie ermahnten, indem sie Allahs Gesetz verdrehten und dem Volk predigten, was sie sich selbst ausgedacht hatten.
Eines Tages saß Isa draußen und spielte im Schlamm. Er machte aus Schlamm Figuren von Vögeln und stellte sie rings um sich auf. Da kamen einige Gelehrte vorbei. Sogleich machten sie drohende Gesichter und sprachen: „Heute ist Sabbath, da darf man nicht arbeiten. Wie kannst du da wagen, aus Schlamm Vögel zu machen?" Isa wußte durch Allahs Offenbarung, dass diese Gelehrten Heuchler waren. Im Stillen betete er zu Allah. Dann klatschte er in die Hände, und mit Allahs Erlaubnis wurden die Vögel lebendig und flogen davon. Die Gelehrten trauten ihren eigenen Augen nicht. Sie wagten nicht, noch ein einziges Wort zu sagen, und gingen schnellstens weiter.

 
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RE: Serie Propheten Geschichten

#38 von henout , 02.05.2013 20:34

Isa (Jesus) ermahnt die Menschen


Als Isa ein junger Mann geworden war, zog er durch das ganze Land und forderte die Menschen auf, sich zu Allah zu wenden und keine anderen Wesen außer Ihm anzubeten. Er führte ein einfaches Leben, trug ein schlichtes Gewand aus grober Wolle, aß nur wilde Früchte und Kräuter, die er unterwegs finden konnte, und war bescheiden und dankbar gegen Allah. Er sprach: „Diese Welt ist wie eine Brücke ins nächste Leben. Geht darüber, aber laßt euch nicht darauf nieder." Eine Schar von Männern und Frauen hörten Isa zu. Ertrug ihnen Allahs Gesetz vor und erzählte ihnen von Allahs Gesandten. Er forderte die Menschen auf, bescheiden, aufrichtig, freigebig und hilfsbereit zu sein und einander zu verzeihen. Er sprach: „Dient Allah, meinem und eurem Herrn."
Schließlich fragte Isa: „Wer will mein Helfer auf Allahs Weg sein?" Da meldeten sich zwölf junge Männer und sprachen: „Wir wollen deine Helfer auf Allahs Weg sein und mit dir gehen, wohin du auch gehst." So wurden sie Isas Schüler. Sie teilten sein einfaches Leben und wanderten mit ihm durch das ganze Land Palästina. Sie schliefen auf der bloßen Erde unter freiem Himmel und aßen wilde Früchte und Kräuter wie Isa selbst.
Isa wanderte von Dorf zu Dorf und von Stadt zu Stadt. Überall unterwegs sprach er zu den Menschen: „Es gibt keinen Gott außer Allah, und zu Ihm kehrt ihr dereinst zurück. Darum betet zu Ihm und folgt Seinen Geboten und betrügt nicht euch selbst und andere. Seid nicht hochmütig und reinigt eure Herzen von schlechten Gedanken." Und wenn es irgendwo in einem Dorf einen Kranken gab, betete Isa für ihn, und er wurde mit Allahs Erlaubnis wieder gesund. Blinde konnten wieder sehen, und Lahme konnten wieder laufen. Allah ließ Isa viele Wunder tun. Einmal kam ein Bote zu Isa und bat ihn, schnell ins nächste Dorf
zu eilen, wo ein schwerkranker Mann im Sterben lag. Als aber Isa das Dorf erreichte, war der Mann schon gestorben, und seine Frau und Kinder weinten und klagten. Isa sprach zu ihnen: „Warum weint ihr? Wißt ihr nicht, dass Leben und Tod in Allahs Hand liegen?" Er betete zu Allah, und der tote Mann erwachte wieder zum Leben, wie ein Mensch aus dem Schlaf erwacht. Dennoch hörte nur ein Teil des Volkes auf Isa. Vor allem die Gelehrten im Tempel haßten ihn, weil er dem Volk die Wahrheit predigte. Die heuchlerischen Gelehrten überlegten, wie sie Isa aus dem Land vertreiben, einsperren oder sonstwie zum Schweigen bringen konnten. Sie wagten nicht, selbst etwas gegen ihn zu unternehmen, aber sie zerbrachen sich die Köpfe, um eine Beschuldigung gegen ihn zu finden, damit er verhaftet und ins Gefängnis geworfen würde. Aber Isa folgte Allahs Gesetz und den Gesetzen des Landes. Er nahm kein Geld von den Leuten an und hatte keine Schulden. Er wurde niemals zornig und beschimpfte oder beleidigte niemanden.
Nein, die Gelehrten fanden keinen Grund, ihn verhaften und einsperren zu lassen. Sie ärgerten sich und beschlossen, seinen Reden zuzuhören, um herauszufinden, ob er nicht irgendwann einmal etwas sagte, das gegen irgendein Gesetz verstieß. Viele Menschen hörten inzwischen auf Isa, und nicht nur die zwölf Schüler folgten ihm nach, sondern auch zahlreiche andere Männer und Frauen. Aber es waren die Armen und Verachteten aus dem Volk. Die Reichen nahmen ihn nicht ernst, weil er wie die Armen lebte und kein Verlangen nach Reichtum und Luxus hatte. Ja, er predigte sogar den Fremden, die überhaupt nicht zum Volk der Bani Israel gehörten, und das erschien ihnen am schändlichsten, denn sie bildeten sich ein, dass Allah nur die Bani Israel liebte, und dass die Bani Israel das beste Volk der Welt seien. Sie wollten nicht wahrhaben, dass alle Menschen Nachkommen von Adam und Allahs Geschöpfe sind. Der Unterschied besteht nur in Aufrichtigkeit und Gottesfurcht. An einem Feiertag geschah es, dass Isa von einer gewaltigen Menschenmenge umgeben war. Männer, Frauen und Kinder waren von nah und fern gekommen, um Isas Ermahnung zu hören. Sogar die Reichen waren da, um ihre Neugier zu befriedigen und ihre Langeweile zu vertreiben, und die Tempelgelehrten kamen, um zu spionieren. Sie hatten die feste Absicht, kein Wort zu glauben, auch wenn ein Wunder geschehen sollte.
Isa gab den Menschen viele Ermahnungen. Er sprach: „Reinigt eure Herzen und denkt oft an Allah. Prahlt nicht vor anderen und steht nicht angeberisch beim Gebet, so dass andere euch zuschauen und bewundern sondern seid demütig und bescheiden. Vergeßt nicht, dass ihr beim Gebet Allah gegenübersteht und Er euch sieht und hört. Helft den Armen heimlich und nicht, um von anderen Menschen freigebig genannt zu werden. Wenn ihr fastet, macht nicht ein langes Gesicht, sondern zieht saubere Kleider an und kämmt euch und macht ein fröhliches Gesicht, so dass nur Allah weiß, dass ihr fastet, und vermeidet überflüssiges und sinnloses Gerede. Seid aufrichtig und betrügt nicht euch selbst und andere. Allah kennt alle Geheimnisse im Himmel und auf der Erde und weiß, was in euren Herzen versteckt ist. Vor Ihm müßt ihr euch dereinst verantworten." Die Menschen hörten aufmerksam zu und bemerkten nicht, wie schnell der Tag verging.
Sie vergaßen sogar, etwas zum Essen zu besorgen und dachten nicht daran, dass sie noch einen langen Heimweg vor sich hatten. Als die Sonne unterging, waren sie froh über alles, was sie gehört und erlebt hatten, aber auch sehr hungrig. Die Schüler sprachen: „O Isa, könnte Allah uns nicht einen Tisch mit Speisen vom Himmel schicken?" Isa erwiderte: „Fürchtet Allah, wenn ihr Glauben habt." Aber sie drängten weiter: „Wir wollen nur essen und uns freuen und zufrieden sein, und gleichzeitig mit Gewißheit wissen, dass du uns wirklich die Wahrheit gesagt hast, nachdem wir ein solches Wunder mit eigenen Augen gesehen haben."
Isa betete daraufhin zu Allah und sprach: „O unser Herr, schick uns vom Himmel einen Tisch mit Speisen, so dass es für uns alle ein Fest und ein Zeichen von Dir ist, und gib uns unsere Nahrung. Du bist doch der, der alle Lebewesen ernährt." Allah erwiderte: „Ich will euch einen Tisch mit Speisen senden.
Aber wenn einer von euch die Wahrheit ablehnt, nachdem sie so offen sichtbar geworden ist, dann wird ihn solche Strafe treffen, wie sie kein Volk zuvor gekannt hat." Darauf erschien ein Tisch mit Speisen, so dass es für alle genug zu essen gab. Die Armen, die auf Isa hörten, dankten Allah und fingen an, ihren Hunger zu stillen. Aber die Leute, die Isas Worte ablehnten, wollten nicht einmal von den Speisen kosten, sondern wandten sich ab und sprachen untereinander: „Das ist entweder ein Schwindel oder Zauberei. Jedenfalls ist es für uns noch lange kein Beweis."
Vor allem die Gelehrten ärgerten sich noch mehr als zuvor. Sie waren nämlich neidisch und eifersüchtig, weil sie dem Volk keine Wunder zeigen konnten. dass auch Isa nur mit Allahs Auftrag Wunder tun konnte, das kam ihnen nicht in den Sinn, denn sie wollten ja auch nicht glauben, dass Isa Allahs Gesandter war.

Im Namen Allahs,
des Allerbarmers , des Barmherzigen !

Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger
Allah, der Absolute (ewig Unabhängige, von Dem alles abhängt).
. Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden und Ihm ebenbürtig ist keiner."

 
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RE: Serie Propheten Geschichten

#39 von henout , 02.05.2013 20:37

Allah rettet Isa (Jesus) vor seinen Feinden

Die Gelehrten waren so verärgert, dass sie sogar eine Zeitlang ihre Streitereien und Diskussionen vergaßen. Sie beratschlagten, wie sie Isa zum Schweigen bringen konnten. Endlich beschlossen sie, eine Reihe von falschen Anklagen gegen ihn zusammenzustellen. Sie gaben einigen bösen, gierigen Menschen viel Geld, damit diese als Zeugen ihre Aussagen bestätigen. Dann, so dachten sie, würde Isa sicher eingesperrt oder aus dem Lande verwiesen oder sogar getötet werden, und keiner würde mehr ihren Hochmut und ihre Heuchelei stören.
Sie machten sich sogleich daran, eine lange Liste von Anklagen zu schreiben. „Betrug" stand darauf und „Vorführung magischer Tricks", aber am wichtigsten erschienen ihnen die beiden Hauptanklagen.
Isa hatte gesagt: „Es gibt keine wirkliche Macht außer bei Allah!"
Der römische Kaiser aber behauptete, der mächtigste Mann der Welt zu sein. Darum schrieben sie: „Beleidigung des römischen Kaisers." Und weil sie gesehen hatten, dass eine riesige Menschenmenge Isa zuhörte und viele ihm glaubten und Allahs Geboten folgten, schrieben sie: „Verführung zum Volksaufstand." Sie erwarteten, dass sie mit diesen beiden Anklagen sowohl den Zorn ihres eigenes Königs als auch den des römischen Kaisers gegen Isa erregen könnten. Ihr eigener König würde Isa dann zum Tode verurteilen, und die Römer würden ihre Einwilligung geben. So reichten sie die Anklageschrift am königlichen Hof ein. Der König schickte sogleich eine Schar Soldaten aus, Isa zu suchen und zu verhaften. Sie brauchten nicht lange zu warten. Schon bald kam ein Spion der heuchlerischen Gelehrten gelaufen und berichtete: „Isa befindet sich mit seinen zwölf Schülern in einem Haus, das einsam in einem großen Garten liegt, und will die Nacht dort verbringen. Ich kann euch den Weg zeigen." Die Soldaten ergriffen ihre Waffen, denn es war ihnen gesagt worden, sie müßten einen gefährlichen Aufrührer fangen. Sie folgten dem Spion durch die abendliche Stadt. Bald erreichten sie den großen Garten und das Haus, in dem Isa und seine Schüler übernachten wollten.
Die zwölf Schüler schliefen schon tief und fest, denn sie waren von der langen, anstrengenden Wanderung der letzten Tage müde. Nur Isa war noch wach und betete. Allah hatte ihn wissen lassen, dass seine Feinde ihn suchten, und dass Er ihn retten würde. Als aus
dem Dunkel des Gartens das Waffengeklirr der Soldaten hörbar wurde, erschien ein Engel und trug Isa fort in ein sicheres Versteck in der unsichtbaren Welt.
Inzwischen erreichten die Soldaten das Haus, zogen ihre Schwerter und drangen durch Türen und Fenster in die Zimmer ein. Erschreckt fuhren Isas Schüler aus dem Schlaf. Sie versuchten, sich ohne Waffen zu wehren, sahen aber bald, dass es aussichtslos war, und flohen in die Nacht hinaus. Die Soldaten durchsuchten das ganze Haus, um Isa zu finden. Nun verhielt es sich aber so, dass der Spion, der die Soldaten hierhergeführt hatte, Isa äußerlich sehr ähnlich sah, und Allah vermehrte noch seine Ähnlichkeit. So geschah es, dass die Soldaten in der Finsternis der Nacht und der allgemeinen großen Verwirrung den Spion verhafteten, weil sie ihn für Isa hielten. Gefesselt schleppten sie ihn ins Gefängnis und stellten ihn am nächsten Tag vor Gericht, wo die falschen Anklagen vorgelesen wurde.
Vergeblich versuchte der Spion, sich zu verteidigen. „Ich bin doch gar nicht der, für den ihr mich haltet!" rief er immer wieder. Aber niemand hörte auf ihn. Er wurde wie erwartet zum Tode verurteilt, und der römische Statthalter gab die Erlaubnis, ihn hinzurichten. Am folgenden Tag wurde er gekreuzigt, wie es damals bei den Römern üblich war.
Die vielen Leute, die damals der Kreuzigung zusahen, erlagen alle der Täuschung, Isa sei gekreuzigt worden. Die Armen und die Gottesfürchtigen waren entsetzt und traurig. Die heuchlerischen Gelehrten waren zufrieden, denn sie meinten, sie hätten ihr Ziel erreicht. Wieder andere hatten ein schlechtes Gewissen. Sie nahmen den toten Mann, den sie für Isa hielten, vom Kreuz ab, wuschen ihn und begruben ihn mit großen Ehren. Allah ließ Isas Schüler und seine Mutter Maryam wissen, dass Isa lebte und in Sicherheit war.
Die heuchlerischen Gelehrten und ihre Helfer konnten sich nicht lange über ihren scheinbaren Erfolg freuen. Nicht viele Jahre später fanden die Römer einen Anlaß, Palästina zu erobern und zu einem Teil ihres Reiches zu machen. Sie zerstörten die Hauptstadt Jerusalem, machten den Tempel dem Erdboden gleich und raubten die Tempelschätze, die sie nach Rom schleppten.
Die Bani Israel wurden in alle Welt verstreut, teils als Flüchtlinge, teils als Sklaven, teils als Kaufleute. In den folgenden Jahrhunderten sollten viele von ihnen lernen, dass es keinen Grund gibt, sich hochmütig über andere Menschen stellen zu wollen.
Bis heute glauben viele Menschen, Isa sei gekreuzigt worden und gestorben. Diese Menschen nennt man Christen. Einige von ihnen folgen dem, was Isa gelehrt hat, und sind bescheidene, ehrliche Menschen. Aber viele haben Isas Worte vergessen und folgen ihren eigenen Ideen. Obwohl Isa arm war und die Menschen aufforderte, nicht an irdischen Schätzen zu hängen, streben sie nach Reichtum und Macht. Obwohl Isa sie gelehrt hat, den Menschen zu verzeihen und sie zu lieben, haben sie Kriege geführt, viele fremde Länder erobert und viele Völker unterdrückt. Und obwohl Isa ihnen gesagt hat, dass Allah nach ihm noch einen Gesandten schicken wird, wollen sie nicht auf den Propheten Muhammed hören. Statt dessen haben sie angefangen, von Isa Bilder anzufertigen und ihn anzubeten, indem sie behaupten, Isa sei Allah selbst oder doch wenigstens Sein Sohn! Allah ist erhaben über das, was sie von Ihm behaupten! Er ist allmächtig und lebt ewig und braucht weder einen Sohn noch einen Partner! Am Tag der Auferstehung wird Allah dereinst Seinen Gesandten Isa fragen: „O Isa, Maryams Sohn, hast du jemals zu den Menschen gesagt: .Betet außer Allah mich und meine Mutter an'?" Und Isa wird antworten: „Lob sei Dir! Nie hätte ich so etwas sagen können! Und hätte ich es jemals gesagt, dann wüßtest Du es, denn Du weißt, was in meinem Herzen ist, während ich nicht weiß, was in Deinem Herzen ist. Denn Du weißt alles, auch das, was wir verheimlichen. Niemals habe ich den Menschen etwas anderes gesagt, als was Du mir befohlen hast. Ich habe gesagt: .Dient Allah, meinem und eurem Herrn', und ich war ein Zeuge für sie, solange ich unter ihnen wohnte. Nachdem Du mich zu Dir geholt hast, hast Du über ihnen gewacht, und Du hast alle Dinge gesehen. Wenn Du die Menschen bestrafen willst sie sind Deine Diener.
Wenn Du ihnen vergibst Du bist der Mächtigste, der Weise." Allahs Friede sei mit Isa.
Und (denke der Zeit), da die Ungläubigen gegen dich Pläne schmiedeten, damit sie dich fangen oder dich töten oder dich vertreiben;
ja, sie schmiedeten Pläne, und GOTT schmiedete Pläne, und GOTT
ist der beste aller Planenden.
Sure 8, Vers 30
Allahs Gesandte an andere Völker
Von den Bani Israel haben wir nun viel gehört. Aber ihre Geschichte ist noch nicht zu Ende. Allah hatte die Bani Israel unter allen Völkern auserwählt, um der
Menschheit ein Zeichen zu setzen, damit alle daraus eine Lehre ziehen. Wie viele Gesandte hat Allah zu den Bani Israel geschickt, um sie zu ermahnen und zu erinnern, und wie oft hat Allah eine warnende Strafe über sie hereinbrechen lassen! Dennoch sind nur die wenigsten von ihnen treu Allahs Rechtleitung gefolgt. Die meisten haben Ihn sehr schnell vergessen und Seinen Geboten nicht gehorcht, um statt dessen ihren eigenen Launen zu folgen.
Allah hat ihnen oft verziehen und ihnen immer wieder Gelegenheit gegeben, sich zu besinnen und Gutes zu tun, aber die meisten von ihnen waren undankbar und achtlos.
Die Bani Israel sind wie ein Spiegel für die Menschheit. Wir sollen ihre Geschichte betrachten und daraus lernen, nicht die gleichen Fehler zu machen wie sie. Wir sollen darauf achten, dass wir nicht hochmütig, gierig, neidisch, selbstgerecht und undankbar werden, sondern auf Allah vertrauen. Seinem Gesandten gehorchen und Gutes tun. Allahs Strafe sollen wir fürchten, aber wir sollen auch nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit aufgeben.
Nachdem die Römer Jerusalem zerstört hatten, wurden die Bani Israel in alle Welt verstreut und unter alle Völker vermischt. Sie sind die Vorfahren der heutigen Juden. Unter ihnen gibt es gottesfürchtige Menschen, die neben Allah keine anderen Wesen anbeten, ehrlich und bescheiden sind und das einhalten, was von der Taurat übriggeblieben ist. Sie werden weder Furcht noch Trauer kennen. Aber es gibt unter ihnen auch viele, die nicht wirklich an Allah glauben, sondern an Macht und Reichtum. Sie bilden sich ein, immer noch Allahs auserwähltes Volk zu sein und sich darum anderen Völkern gegenüber hochmütig verhalten zu dürfen. Aber kein Mensch ist besser als der andere, es sei denn in seiner Liebe zu Allah.
Manche Juden behaupten auch, Allah hätte außer ihnen kein anderes Volk geliebt und nur zu ihnen Gesandte geschickt. Aber zur Zeit von Ibrahim gab es noch gar keine Bani Israel, und zur Zeit von Idris, Nuh und Adam gab es nicht einmal verschiedene Völker auf der Erde, sondern eine einzige Menschheit. Hud, Salih, Lut, Shuaib, Dhulkarnein und Luqman sind einige der Gesandten, die Allah zu anderen Völkern geschickt hat. In Wirklichkeit hat Allah zu allen Völkern der Welt Gesandte geschickt. Allahs letzter Gesandter, unser geliebter Prophet Muhammad, hat einmal gesagt, Allah habe im Laufe der Menschheitsgeschichte 124 000 Gesandte an die verschiedenen Völker geschickt. Kein Volk hat Allah jemals bestraft oder untergehen lassen, ohne es zuvor durch einen Gesandten zu warnen.
Allahs Gesandte waren vollkommene, aufrichtige Menschen. Sie kannten keine schlechten Gedanken, Worte oder Taten. Zu ihren Mitmenschen waren sie stets mitleidig, freundlich und hilfsbereit. Sie ertrugen mit Geduld alle Schwierigkeiten, welche die Völker ihnen bereiteten, und waren tapfer im Kampf auf Allahs Weg. Wenn sie arm waren, arbeiteten sie für ihren Lebensunterhalt und vertrauten auf niemanden außer Allah, aber wenn sie etwas be-
saßen, gaben sie großzügig den Armen. Sie führten ein bescheidenes Leben, selbst wenn sie Könige waren wie Suleiman, und waren Vorbilder für ihre Völker und die ganze Menschheit. Dennoch baten sie Allah täglich um Verzeihung.
Allahs Gesandte lebten und wirkten unter den Völkern verschiedener Erdteile. Es waren ihrer so viele, dass wir ihre Namen und ihre Lebensgeschichten nicht alle kennen können. Nur die bekanntesten von ihnen sind im Qur'an erwähnt, um den Menschen ihr Beispiel vor Augen zu führen.
Allahs Gesandte sprachen in verschiedenen Sprachen zu ihren je-
weiligen Völkern. Aber die Wahrheit, die sie brachten, ist für alle die gleiche: „Betet keine anderen Wesen außer Allah an und vertraut nur auf Ihn. Es gibt keine wirkliche Macht außer bei Ihm. Seid dankbar und bescheiden, betet und denkt oft an Allah, fastet und lebt nicht verschwenderisch, gebt von eurer Habe den Armen, seid freundlich und ehrlich zueinander, unterdrückt euch nicht gegenseitig, sondern helft einander, sucht Wissen und Weisheit, gehorcht Allahs Gesandten, verhaltet euch liebevoll gegen eure Eltern, befehlt das Gute und verbietet das Böse, fürchtet Allahs Strafe und hofft auf Seine Barmherzigkeit. Zu Ihm kehrt ihr dereinst zurück."
Manche Völker haben auf ihre Gesandten gehört. Aber die meisten wollten die Wahrheit nicht einsehen. Sie haben die Gesandten und die Gottesfürchtigen verspottet, beschimpft, verfolgt, gequält,
aus dem Land vertrieben und oft sogar getötet. Statt dessen haben
sie Götzen angebetet oder sind ihren Launen gefolgt. Sogar die Namen der Gesandten sind oft in Vergessenheit geraten, und die Menschen denken an Geld und Macht lieber als an Allah. Wir heutigen Menschen sind nicht anders. Wir sollen achtgeben, dass wir Allah und Seine Rechtleitung nicht vergessen und Seinem letzten Gesandten Muhammad treu nachfolgen.


Allahs Friede sei mit allen Seinen Gesandten.

 
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RE: Serie Propheten Geschichten

#40 von henout , 02.05.2013 20:39

Die Geschichte vom Elefantenheer

Erinnerst du dich, wie Ibrahim und Ismail die Kaaba als erstes Gebetshaus für die Menschen bauten und Mekka eine große, wichtige Handelsstadt wurde? Dort trafen sich jedes Jahr Kaufleute aus vielen Ländern mit ihren Waren. Sie brachten Gewürze aus Indien, Seide aus China, wertvolle Pelze aus dem fernen Norden, Elfenbein aus Afrika und vieles mehr. Aber nicht nur verkauft und gekauft wurde auf diesem Jahrmarkt, sondern da führten auch allerlei Gaukler ihre Künste vor. Schlangenbeschwörer gab es da, Tierbändiger, Akrobaten und Märchenerzähler, die gleichzeitig die neuesten Nachrichten aus fernen Ländern zum Besten gaben. Am berühmtesten aber war der Wettstreit der Dichter. Romantisches und Lustiges wurde da in wohlgesetzten Reimen vorgetragen, und dann verkündete ein Schiedsgericht, wer in diesem Jahr das beste Gedicht verfaßt hatte. Gleichzeitig vergaßen aber die Einwohner von Mekka im Laufe der Jahrhunderte Allah und dachten auch an Ibrahim und Ismail nur noch, weil sie berühmte Männer waren und die Stadt Mekka gegründet und die Kaaba gebaut hatten. Zwar siedelten sich viele Juden und Christen in Mekka und anderen Teilen der arabischen Halbinsel an, aber sie blieben meist für sich.
Die meisten Araber beteten verschiedenartige Götzen an, die sie teils von anderen Völkern übernahmen, teils sich selbst ausdachten. Sie machten Bilder und Statuen davon und stellten sie in ihren Häusern und in der Kaaba auf. Mittlerweile hatten sich schon 365 Götzenbilder in der Kaaba angesammelt, so viele, wie es Tage im Jahr gibt.
Wie bei den Bani Israel und den anderen alten Völkern, so bestand auch das Volk der Araber aus verschiedenen Stämmen. Der mächtigste und größte war der Stamm der Kureisch. Die Männer aus diesem Stamm hatten die Aufgabe, all die vielen Menschen, die alljährlich nach Mekka kamen, mit Speise und Trank zu versorgen, und sie waren außerdem für die Verteidigung der Stadt und der Kaaba verantwortlich. Viele von ihnen hatten weite Reisen unternommen und waren sehr reich. Sie besaßen schöne Pferde und zahlreiche Kamele. Weiter südlich auf der arabischen Halbinsel liegt das Land Yemen. Dort hatten sich viele Christen niedergelassen. Sie wurden immer mehr, bis sie schließlich die Juden vertrieben, denen zuvor die Herrschaft gehört hatte. Ihr König hieß Abraha Ashram, ein stolzer und ehrgeiziger Mann. Er ärgerte sich darüber, dass so viele Menschen jedes Jahr nach Mekka reisten, nie aber nach Yemen. „Reisen sie nach Mekka, um die Kaaba zu besuchen?" rief er aus.
„Ich will ein viel größeres und schöneres Gebetshaus bauen, und das sollen dann alle Menschen der Welt besuchen und wissen, dass Abraha der mächtigste König ist." Er ließ Marmor und wertvolle Hölzer aus aller Welt zusammentragen und baute einen prächtigen Tempel, der beinahe so groß und schön war wie der, den König Suleiman einst in Jerusalem hatte bauen lassen. Überall ließ er dann verkünden, dass sich in seinem Land das größte und schönste Gebetshaus der Welt befände.
Aber die Menschen reisten nicht nach Yemen. Sie fuhren fort, jedes Jahr nach Mekka zu reisen, wo sie die alte, ehrwürdige Kaaba besuchten, ihre Waren verkauften und sich auf dem Jahrmarkt und bei dem Dichterwettstreit vergnügten. Denn wenn auch in der Kaaba längst unzählige Götzenbilder standen, so war die Reise nach Mekka und das Andenken an Ibrahim und Ismail doch eine uralte Tradition, die man nicht aus dem Volksleben hätte weg denkein können.
König Abraha wurde neidisch und eifersüchtig. Er beschloß, die Stadt Mekka zu erobern und die Kaaba zu vernichten, damit die Menschen dadurch gezwungen würden, seinen prächtigen Tempel zu besuchen. Darum suchte er die größten und stärksten Männer als Soldaten aus und gab ihnen die besten Waffen, die er finden konnte. Und nicht auf Pferden und Kamelen sollten sie reiten, sondern auf Elefanten, die Abraha zu diesem Zweck aus Indien bringen ließ. Ein solches Elefantenheer galt in der damaligen Zeit als unbesiegbar. Als die Kureisch in Mekka vom Herannahen des Heeres hörten, war ihnen nicht recht wohl zumute, denn sie wußten nicht, wie sie sich gegen ein Elefantenheer wehren und die Stadt verteidigen sollten. Zwar waren sie tapfere, geübte Kämpfer, aber ein solcher Krieg, so glaubten sie, wäre sicherer Selbstmord. Sie machten sich bereit, die Angreifer ohne Widerstand als Sieger zu empfangen, unter der Bedingung, dass sie niemanden töteten und die Stadt nicht zerstörten und plünderten.
Aber Allah wollte nicht, dass das älteste Gebetshaus der Menschheit in Feindeshand fiel und zerstört wurde. Er hatte einen anderen Plan. Allah wollte gerade dieses Gebetshaus von den Götzen reinigen und von dort aus Wahrheit und Rechtleitung unter allen Menschen der Welt verbreiten lassen. Durch ein Wunder wollte Er die Kaaba vor den Angreifern bewahren.
König Abrahams Truppen hatten inzwischen fast schon die Stadtgrenze erreicht und waren ihres Sieges sicher. Da schickte Allah einen Schwärm Vögel aus, die in ihren Krallen und Schnäbeln Steine trugen. Als sie über Abrahams Heer hinwegflogen, ließen sie die Steine einfach hinabfallen. Die Elefanten wurden dadurch erschreckt und liefen in wilder Flucht davon, so dass keiner der Soldaten sie mehr bändigen konnte. Gedemütigt mußten sie nach Yemen zurückkehren, wo sie der Zorn des enttäuschten Königs erwartete.
Im gleichen Jahr wurde in Mekka Allahs letzter Gesandter, unser Prophet Muhammad, geboren.

 
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RE: Serie Propheten Geschichten

#41 von henout , 02.05.2013 20:42

Die Geschichte des Propheten Muhammad (s.) Teil 1

Wie das Leben des Propheten Muhammad (s.), beginnt auch diese Ausarbeitung auf der arabischen Halbinsel an dem Ort, der heutzutage durch die Stadt Mekka geschmückt ist.

Bevor die Stadt Mekka erbaut wurde, gab es an ihrer Stelle nur ein Wüstengebiet, das aufgrund seines Mangels an natürlichen Ressourcen, wie z.B. Wasser, unbewohnbar war und somit auch kein Interesse bei den damaligen Großmächten, wie den Römern oder den Persern erweckte.
Dieser Zustand der Unbewohnbarkeit änderte sich in der Zeit des Propheten Ibrahim (a.). Dieser Wurde von Allah (t.) beauftragt seinen Sohn Ismael (a.) und seine Frau Hagar an einem bestimmten Ort im heutigen Mekka unterzubringen. Der aus dem Gebiet Palästinas stammende Prophet Ibrahim (a.) leistete diesem Befehl folge. Nun lebten Hagar und ihr Sohn Ismael (a.) in der Wüste, in der sie dem verdursten nahe waren. Die Milch in der Brust Hagar´s war bereits vertrocknet, woraufhin sie panisch wurde in der Angst, dass sie der Tod ereilen würde. In dieser Panik erblickte sie eine Quelle in Richtung des Berges Safar, zu der sie hin rannte. Jedoch tat sie dies vergebens, da es sich bei der besagten Quelle nur um eine Fata Morgana handelte. Von dort aus erspähte sie erneut eine Quelle, die in Richtung des Berges Marwa lag. Sie rannte zu dieser Quelle, um festzustellen, dass sie sich erneut hat täuschen lassen. Als sie die Hoffnung aufgeben wollte, begann ihr Sohn Ismael (a.) zu weinen und zu strampeln, wobei er mit seinen Fersen den Boden zwischen den beiden Bergen berührte. Auf diese Berührung folgend, trat Wasser aus der Erde vor. Die dabei entstandene Quelle nennt sich Zamzam. Diese Quelle ist bis heute nicht versiegt und mit ihrer Hilfe wurde es möglich in der Wüste anzusiedeln, wodurch Hagar und Ismael (a.) in Nachbarschafft einiger Stämme lebten.
Als Überblick werden an dieser Stelle kurz die größten Stämme erwähnt.
Einer der größten und einflussreichsten Stämme waren die Arab al Baida die später ausgerottet wurden. Man geht davon aus, dass die von Gott (t.) verfluchten Völkern der Thamud und der Aad, sie ausrotteten, wofür es bisher jedoch keine eindeutigen Belege gibt.
Der Stamm der Qahtan war der Ursprung der Araber und lebte im Gebiet des heutigen Yemen bzw. im Süden der arabischen Halbinsel. Die Menschen dieses Stammes wurden als die originalen Araber bezeichnet. Daraus entwickelten sich die arabischen Stämme, wie z.B die al Aus und die al Khazraj, die sehr wichtig waren und beide in Medina in der Zeit vor dem Islam lebten. Die „Al Adnanyoun“ waren ebenfalls ein Stamm von hoher Wichtigkeit, da er die Nachkommenschaft von Ismael (a.) war.
Ismael (a.) selber heiratete eine Frau aus dem Stamm der Juhum hieß. Dieser war einer der Stämme die in Nachbarschaft mit Ismael (a.) und Hagar siedelten. Mit ihr bekam er (a.) viele Kinder, welche der Beginn für den Stamm der Adnan waren. Später folgten dann aus den Nachkommen des Stamm Adnan der Stamm der Quraish, aus dem wiederum der Stamm der Hashim folgte, welches der Stamm war, dem der Prophet Muhammad (s.) entsprang.

 
henout
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RE: Serie Propheten Geschichten

#42 von henout , 02.05.2013 20:44

Die Geschichte des Propheten Muhammad (s.) Teil 2

Im ersten Teil zum Thema „Die Geschichte des Propheten Muhammad (s.)“ wurden bereits einige Gegebenheiten erläutert die wichtig sind, um das Leben des Propheten (s.) und die damit verbunden Umstände in einem vollständigen Zusammenhang einzuordnen.

Dadurch sind die Zusammenhänge bezüglich des Klimas, der geographischen Einordnung der Stämme und der Abstammung des heiligen Propheten Muhammad (s.) geklärt.
Im Folgenden wird der Hintergrund der Kulturen, Sitten und Gebräuche der Menschen, unter denen der Prophet (s.) lebte näher beleuchtet, wobei in diesem Zusammenhang auch die Umstände Seiner Kindheit genauer erklärt werden. Aus all diesen Zusammenhängen lässt sich, dann auch rekonstruieren, mit welcher Aufgabe Allah (t.) den Propheten Muhammad (s.) beauftragte.
Bei der Beantwortung dieser Frage hilft uns der der Koran, indem es in der Sure 28 (Qasas) in dem Vers 46 heißt:

Qassas-V46

(auf Deutsch:)

Du warst nicht auf der Seite des Berges Tûr zugegen, als Wir Moses riefen, sondern dir sind die Nachrichten als Barmherzigkeit von deinem Herrn offenbart worden, damit du Menschen warnst, zu denen vor dir kein Warner gekommen ist. Sie mögen nachdenken und sich ermahnen lassen.

Hier wird ersichtlich, dass es für die Stämme, die zur Zeit des Propheten (s.) existierten, vor ihm (s.) keinen Warner gab. Niemanden, der ihnen die Regeln Gottes nahelegte. Das heißt, dass die Menschen zu jener Zeit unaufgeklärt waren, was auch der Grund ist, weshalb man die Zeit auch als die Zeit der Jahallyah bezeichnet. Der Stamm der Qahtan bzw. der Stamm der Adnan gehörten zu den Stämmen aus der Zeit der Jahallyah, nicht aber die Arab al Baida. Ergänzend dazu heißt es im Koran in der Sureh 32 (As- Sajdah) Vers 3:

Sajda-V3

(auf Deutsch:)

Sie sagen: "Er hat es erdichtet." Nein! Es ist die Wahrheit von deinem Herrn, dir offenbart, damit du ein Volk warnst, zu dem vor dir kein Warner gekommen ist. Sie mögen zur Rechtleitung finden.

Die Quraish waren ein Stamm, der sich selber Unrecht tat, da er überwiegend ohne Gebrauch seines Verstandes und somit in absoluter Unwissenheit lebte. Der Koran spricht das Verhalten der Quraish in der Sure 3 (Ali Imran) im Vers 103 gezielt an, in dem es heißt:

Sure-3-V-103

(auf Deutsch:)

Haltet euch allesamt an Gottes Band fest, zersplittert euch nicht, und gedenkt der Gnade, die Gott euch erwiesen hat! Er vereinte eure Herzen, so dass ihr zu Brüdern wurdet, nachdem ihr einst Feinde wart; ihr standet damals am Rand einer Feuergrube, in die ihr zu stürzen drohtet, und Er rettete euch davor. Gott verdeutlicht euch Seine Zeichen, damit ihr zum rechten Weg findet.

Daraus lässt sich schließen, dass die Araber verfeindet waren. Die Feindschaft fand ihren Ausdruck in verschiedenen Kriegen. Welches auf die Moralvorstellungen der damaligen arabischen Stämme zurückzufuhren war. Zu jener Zeit, vor dem Islam, definierte sich ein Mann über das Blut, dass er vergoss. Es war üblich, dass bei der Geburt von Mädchen Löcher ausgehoben wurden und diese darin lebendig begraben wurden. Das lag daran, dass sich die Meisten unter ihnen nicht an die Lehre des Propheten Ibrahims (a.) hielten. In dieser dramatischen Entwicklung wird die Notwendigkeit einer Rechtleitung offensichtlich.
In den Glaubensüberzeugungen waren die Menschen soweit von der Lehre des Propheten Ibrahims (a.) entfernt, dass sie überwiegend Polytheisten waren, die nur in zwei Bereichen einen monotheistischen Gedanken verfolgten. So schrieben sie lediglich das Schöpfen und die Attribute Gottes einem einzigen Gott zu. In der Anbetung selber allerdings gesellten sie Allah (t.) schlimme Dinge bei. So schufen sie sich Vorbilder bzw. ihre Götter in Form von Statuen, die sie aus Stein und Holz zusammenzimmerten. Über diese selbstgeschaffenen Figuren hinaus, gesellten sie Ihm (t.) auch Jinn bei. Der Koran macht dies in der Sureh 6 (Al Anam) im Vers 100 klar, wo es heißt:

S6-V100

(auf Deutsch:)

Die Ungläubigen gesellen Gott Jinn bei, die von Gott erschaffen sind. Ohne jegliches Wissen behaupten sie, Gott hätte Söhne und Töchter. Gepriesen sei Er! Erhaben ist Er über alles, was sie dahinreden.

Dieses Beigesellen wird aber auch an anderen Stellen, wie in der Sure 53 (al Najm) in den Versen 19-20 belegt, in denen einige der damaligen Götzen namentlich erwähnt werden. Hier heißt es.

S53-V19

(auf Deutsch:)

"Ihr aber denkt über Lat und Uzza nach! (19) Auch über Manat, die dritte! (20)

Darüber hinaus war der Glaube der Menschen zu dieser Zeit sehr Mythenorientiert. Die Leute erfanden Regeln, die auf keiner Grundlage fußten. So war es z.B. verboten Tiere bzw. deren Erzeugnisse wie Milch zu verzehren, wenn diese bereits viermal gebärt hatten. Für Tiere die bereits zwölf Mal gebärt hatten, existierten wiederum andere Gesetze. Dies wird im Koran in der Sure 5 (Al Maida) im Vers 103 belegt, indem es heißt.

S5-V103



(auf Deutsch:)

Gott hat keine Bahira (Kamelstute, deren Ohr, wenn der fünfte Wurf männlich ist, geschlitzt wird und die nicht arbeiten oder geschlachtet werden durfte), keine Saiba (Kamelstute, die auf Gelübde hin wie die Bahîra behandelt wurde), keine Wasila (Mutterschaf, das verschiedene Zwillinge warf; das männliche Tier davon wurde nicht den Götzen geopfert) und keinen Hami (Kamel, von dem zehn Würfe stammen und deswegen nicht arbeiten und geritten werden durfte) bestimmt, sondern die Ungläubigen sind es, die Gott ihre Lügen zugeschrieben haben. Die meisten von ihnen bedienen sich ihres Verstandes nicht.

Daran wird jedoch ersichtlich, dass der Mensch, unabhängig davon wie unwissend er ist, immer nach einer Führung bzw. Regeln sucht.

 
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RE: Serie Propheten Geschichten

#43 von henout , 02.05.2013 20:45

Die Geschichte des Propheten Muhammad (s.) Teil 3

Es wurde bereits erwähnt, dass Mädchen lebendig begraben wurden, da sie für die damalige Gesellschaft eine Schande darstellten. Dass sie trotz dessen nicht ausstarben hatte einen bestimmten Grund, der darin bestand, dass manche Mädchen nach der Geburt versteckt großgezogen wurden. Ein anderer Grund war, das moralische Handeln des Großvaters des bekannten Poeten Al-Farazdaq der Sasa hieß.

Schon in der Zeit vor dem Islam versuchte er diesen Mädchenmorden entgegen zu wirken, in dem er 280 Mädchen von ihren Eltern frei kaufte, bevor diese sie lebendig begraben konnten. Wie bereits erwähnt erreichten die Lehren des Propheten Ibrahims (a.) und dessen Sohn Ismael (a.) nur wenige, der Großteil der Menschen lebte vom Glücksspiel und Zinsen. Sie tranken das Blut von Tieren und aßen Tiere die sie Tod vorfanden. All diese Dinge und noch Weitere werden durch den Koran verboten. Der damals verbreitete Glaube an die Götzen unterschied sich auch zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Schichten. Während die einfachen Menschen an Götzen aus Stein und Holz glaubten, beteten die gebildeteren zu den Planeten und Sternen. Sie unterteilten sich in Sippen, die entweder die Sonne, den Mond oder die Sterne anbeteten. So war es durch alle Schichten hinweg üblich, dass jede Familie einen eigenen Götzen anbetete, die teilweise eigene Häuser gebaut bekamen und mit deren Schutz die Familien sich beauftragt sahen, so dass sie diese Aufgabe weiter vererbten. Über den persönlichen Götzen hinaus, teilten sich die Menschen 360 weitere Götzen, einen für jeden Tag im Jahr, nach der dort vorgeherrschten Zeitrechnung. So glaubten die Menschen daran, dass was an einem bestimmten Tag geschieht von einer bestimmten Götze abhing. Man geht davon aus, dass der Götzendienst erst nach dem Propheten Ibrahim (a.) eintraf und es ein Trend war, der aus Sham auf die arabische Halbinsel kam. Nach dem man zunächst nur daran glaubte, dass diese Götzen Fürsprache bei Gott (t.) einlegen könnten, wuchs mit diesem Trend der Glaube daran, dass diese absolute Macht haben und sie wirkliche Götter seien. Bis es so weit war, dass die Menschen Steine anbeteten und diese um Rat baten. Jedoch unabhängig vom Glauben jedes Einzelnen, war die Kaaba ein heiliger Ort für jeden. Die Familien stellten ihre Götzen in der Kaaba auf und Christen brachten Bilder von Jesus (a.) und Maria (a.) an.
Unter den Polytheisten, herrschte der Glaube daran, dass die drei Hauptgötzen Lât, 'Uzza und Manât Töchter Gottes (t.) waren, die nur der Stamm der Quraish anbeten durfte, denen jedoch der Gott Hubbal, ein Stein der in der Kaaba lag, als Oberhaupt über all die Götzen übergeordnet war. Mit der Zeit nahm der Glaube an Götter aus Planeten, Sternen, Holz, Steinen, Erde und sogar Datteln so extreme Ausmaße an, dass man jedes Jahr einen Mann aus einem Stamm auswählte und diesen als Opfergabe schächtete. Die Menschen glaubte daran, dass wenn ein Mensch stirbt, sein Geist den Körper verlässt und zu einem Eulen ähnlichen Vogel wird, der den Körper des Toten begleitet und bis an das Ende der Zeit an seinem Grab steht und um ihn weint. Wenn jedoch jemand eines unnatürlichen Todes stirbt, er also ermordet wurde, diese Eule immer wieder ruft „Gib mir etwas zu trinken“, womit das Blut des Mörders gemeint ist. Um den Schreien der Eule ein Ende zu setzen, musste man die Blutrache an den Mörder ausüben. Hier sieht man den Unterschied zwischen der damaligen Kultur der Araber, denen das Blutvergießen eine wichtige Tugend war, die ihre Töchter bei lebendigen Leib begruben, die die Blutrache praktizierten und die dem, Polytheismus nachgingen und dem friedliebenden Charakter des Islams, der alle diese Taten auf das Schärfste kritisiert.

 
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RE: Serie Propheten Geschichten

#44 von henout , 02.05.2013 20:45

Die Geschichte des Propheten Muhammad (s.) Teil 4

Der Ursprung der Mädchenmorde ist auf die Beni Tamim zurück zu führen. Zur Zeit des Königs Nahman ibn Mundhir, der im Gebiet des heutigen Irak lebte, waren die Beni Tamim, die sich weigerten Steuern an den König abzugeben. Dieser entsandte daraufhin eine große Armee um die Steuerverweigerer zu bekriegen, in dessen Zuge alle Frauen des Stammes verschleppt wurden. Als später ein Entsandter der Beni Tamim den König bat die Frauen des Stammes freizugeben, die mittlerweile mit den Männern lebten, die sie verschleppten, antwortete der König, dass er sie nur aushändigen würde, wenn diese Frauen aus eigenem Willen zurück zu den Beni Tamim gehen würden.

So kam es zu einem Streit unter den Frauen, da ein Teil wieder zurück wollte, ein anderer Teil aber lieber mit ihren neuen Männern leben wollte. So entschied sich Naqis die Tochter von Qais al Asem nicht zurück zu gehen. Dies erzürnte ihren Vater dermaßen, dass er von diesem Moment an veranlasste, alle Mädchen bei ihrer Geburt umzubringen. Später übernahmen andere Stämme dieses Gesetz. Später ging Qais al Asem zu dem Propheten (s.), wo ihm die Ansar zu den Mädchen befragten. Er erzählte davon, dass er keine Tochter bekam, ohne dass er sie lebendig begrub. Bei einer jedoch lief es anders. Seine Frau bekam ein Kind als er auf Reise war und ließ es von ihrer Schwester groß ziehen, so dass die Geburt verschwiegen blieb. Als er von der Reise zurück kam sagte sie ihm es sei eine Fehlgeburt gewesen. Später kam dieses Mädchen ihre Mutter besuchen und als Qais deren Unterkunft betrat und er sie sah fragte er wer sie sei. Die Mutter fing an zu weinen und sagte, dass das Mädchen ihre Tochter sei. So begann er auch für sie ein Loch auszuheben und während er seine Tochter mit Erde bedeckte rief sie ihm zu, warum er das mache, ob er sie alleine lassen oder von ihr weg wolle. Qais aber schüttete sie so lange mit Erde zu bis ihre Worte verstummten. Der Prophet Muhammad (s.) begann beim Hören dieser Worte zu weinen und bezog klare Stellung, indem er sagte, dass es sich um eine unfassbare Härte handele und das wer nicht in der Lage ist sich jemanden zu erbarmen keine Erbarmung zu Teil kommen würde.
Die Morde an den neugeborenen Mädchen sind nur ein Beleg von vielen dafür, dass den Frauen in der vorislamischen Zeit keine Rechte zu gesprochen wurden. Die Frau wurde wie ein Gegenstand behandelt. Sie hatte weder individuelle noch gesellschaftliche Rechte. Sie verfügte nicht einmal über ein Erbrecht. Selbst die gebildeten Araber haben die frau damals zu den Tieren gezählt. Sie waren bekannt für die Aussage die Mütter der Menschen sind Behälter. Mädchen zu töten rechtfertigte man damit, dass man dadurch Unglück von den Familien fern halte, wie z.B. Armut oder Schande. Man ließ sie entweder lebendig begraben, ertrinken, schächten oder aufhängen. Auch in der Ehe genossen Frauen keine Rechte und wurden beim Ableben ihres Mannes mit einem der Söhne verheiratet. Als der Islam kam verbot der Prophet (s.) dies und sagte man solle nicht die Frauen heiraten die bereits mit den Vätern verheiratet waren und bezeichnete dies als abscheuliche, abartige und irreführende tat.

 
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RE: Serie Propheten Geschichten

#45 von henout , 02.05.2013 20:47

Die Geschichte des Propheten Muhammad (s.) Teil 5

Die Geschichte des Propheten Muhammad (s.) war von seinen Vorfahren mitgeprägt. Bevor genaueres zu den Vorfahren gesagt wird, werden an dieser Stelle zunächst erst einmal seine (s.) Vorfahren gelistet.

Der Vater des Propheten Muhammads (s.) war Abdullah, davor kamen Abdul Muttalib ,Hashim, Abdu Manaf ,Qusayy, Kilab, Murra, Kab, Luay, Ghalib, Fihr, Malik, Nadr, Kinana, Khuzayma, Mudrika, Ilyas, Mudar, Nizar, Maad, Adnan.



Im Folgenden betrachten wir in dieser Ausarbeitung auch nur diese Vorväter und auch nur vier von ihnen speziell. Unsere Betrachtung beginnt bei Qusayy ibn Kilab, dessen Mutter Fatimah war, die einen Mann vom Stamm Kilab heiratete und mit ihm zwei Kinder bekam von denen einer Qussay war. Später heiratete sie einen anderen Mann mit dem Namen Rabia und reiste mit ihm nach Damaskus, wo Qusayy zunächst mit ihnen lebte, bis die Familien der Mutter und des Stiefvaters stritten. Qusayy wurde von der Familie ausgegrenzt, da er nicht zum Stamm des Stiefvaters gehörte. In ihrer Trauer darüber brachte sie ihn zurück nach Mekka, wo er dann aufwuchs und fortgeschrittener als die Mekkaner war, so dass sie ihm die höchste Position der Quraishiten zu sprachen. Unter all den Stämmen die zu den Quraish zählten, stach der Stamm der Bani Hashim besonders hervor. Hashim war ein Mann der viel gab und den die Mekkaner respektierten. In der Zeit der Dürre hatte er Anreisende empfangen und bekocht. Da er den Menschen viel half bekam er den Ehrentitel „Sayyed“. Seit dem werden alle Nachkommen von Hashim mit dem Titel Sayyed angesprochen. Nach ihm kam sein Sohn Abdul Muttalib, der die Stellung seines Vaters übernahm und wurde damit der Sayyed der Hashim und wurde allein für sein Eingreifen als Abraha al Habashi die Kaaba attackierte überall respektiert. Abdul Muttalib hatte viele Kinder. Sein beliebtester Sohn war Abdullah. Er war 24 Jahre alt als er Amina bint Wahab heiratete. Ergebnis dieser Ehe war die Geburt des heiligen Propheten Muhammads (s.). Zwei Monate nach Abrahas erfolgsloser Invasion wurde der Prophet (s.) geboren. Abdullah ibn Abdul Muttalib, der Vater Muhammads (s.) verstarb noch bevor er (s.) geboren war. Als er (s.) dann sechs Jahre alt war verstarb auch seine (s.) Mutter Amina bint Wahab, woraufhin er zunächst bei seinem Großvater Abdul Mutalib aufwuchs. Weitere zwei Jahre später verstarb jedoch auch dieser, sodass der Prophet Muhammad (s.) fortan bei seinem Onkel Abu Talib lebte. Das Siegel der Propheten Muhammad (s.) war als aufrichtiger, zuverlässiger, ehrlicher, fleißiger und kluger Mann bekannt, so dass man ihn (s.) in vielerlei Hinsicht um Rat bat und liebevoll "As Sadiq al Amin[1]" nannte. Er (s.) hat sich um die Armen gekümmert und pflegte mit ihnen zusammen zu essen und ihre Probleme zu lösen. Als ein Gruppe Jugendlicher den Hilf al-Fudhul[2] zum Schutz und Wahrung der Rechte der Armen und Unterdrückten gründeten, hat der Prophet (s.) sie aufgesucht um mitzuwirken und Teil des Bundes zu sein. Mit 25 Jahren heiratete er Chadidscha (a.) mit der er die gesegnete Fatima (a.) zur Tochter bekam. Nach zehn Jahren Ehe mit Chadidscha (a.) kam es zu einer Überschwemmung, bei der die Kaaba stark beschädigt wurde. Die Quraisch bauten die Kaaba wieder auf, wobei es jedoch zu Streitigkeiten kam, wem die Ehre gebühre den Schwarzen Stein an der Kaaba anzubringen. Die Spannungen waren dermaßen stark, dass es fast zum Krieg gekommen wäre, wenn der Prophet Muhammad (s.) nicht die rettende Lösung gehabt hätte. Er legte den Stein auf seinen Mantel und bat an, dass jeder ein Teil des Mantels greift und sie so gemeinsam den Stein anbrachten. Der Prophet (s.) verbrachte viel Zeit in den Bergen, wo er als er vierzig wurde von Gabriel (a.) nicht nur offenbart bekam, dass er der Prophet Gottes (s.) sei, sondern auch die ersten Worte des Korans die in der Sure 96 den ersten Vers ausmachen:
S96-V1

(auf Deutsch:)

Lies im Namen deines Herrn, Der alles erschaffen hat!

Hierbei handelt es sich um den Berg „Jabal al Nour“, der in etwa 6 km von Mekka entfernt steht. Die Botschaft die er (s.) bekam konnte er (s.) zunächst nicht öffentlich machen, da die Quraish niemanden akzeptierten der den Islam statt ihrer folgte. So hielt er (s.) und die, die den Islam annahmen sich für drei Jahre bedeckt. Die ersten, die die Religion annahmen waren Chadidscha (a.) und Imam Ali (a.). Nach diesen drei Jahren erhielt der Prophet (s.) die Offenbarung, dass er seine Botschaft offenkundig machen soll. Dies stellte jedoch eine große Herausforderung dar, da die Botschaft des Monotheismus keine Botschaft war, die auf Wohlgefallen traf in einer Gesellschafft die voll von Polytheisten war. Das erste was er verkündete war die Glauebnsbezeugung, dass es keinen Gott außer Allah (t.) gibt, und dass er Muhammad (s.) der Prophet Gottes (t.) ist. Damit begannen die Probleme für die Anhängerschaft des Islams, da die Quraisch diese nicht dulden wollte. Aufgrund des Ansehens und der machtvollen Worte die der Prophet (s.) besaß, versuchte man ihn (s.) zunächst durch Bestechungen zum Schweigen zu bringen, in dem man Ihm (s.) Geld und Ruhm versprach. Als dieses Vorhaben scheiterte quälten sie seine (s.) Anhänger die aus den Schwachen und Armen bestanden. Man nahm ihnen die Gelder und ließ ihre Häuser plündern. Sie sperrten die Anhänger des Islams ein bzw. vertrieben sie, bis sie nur noch einen Platz in Mekka hatten, auf denen sie sich aufhalten durften. Das war der Shab Abi Talib. Diese Maßnahmen waren Teil des Plans der Quraish, die Muslime und vor allem den Propheten Muhammad (s.) aus Mekka zu vertreiben. Die Quraish unterbrachen die Nahrungsversorgung der Muslime, die deswegen teilweise verhungerten bzw. verdursteten. Dadurch, dass die Muslime aus den Bergen, rund um Mekka, beobachtet wurden, war es schwer sich unauffällig zu versorgen. Einige Menschen jedoch warteten bis es dunkel wurde und versorgten den Propheten (s.) und seine (s.) Anhängerschaft. Die Quraish merkten schnell, dass sie die Muslime nicht klein kriegten. Daraufhin planten die Anführer der Quraish ein gemeinschaftliches Attentat auf den Prophet (s.), der jedoch in der Nacht des versuchten Attentats Mekka verließ, da er (s.) durch eine Offenbarung bereits über die Pläne gegen ihn (s.) informiert war. Gemeinsam mit Abu Bakr und einem Wegführer verließ er in aller Stille die Stadt, während Imam Ali (a.) zur Tarnung sich in das Bett des Propheten (s.) legte und dabei sein (a.) Leben für den Propheten (s.) aufs Spiel setzte. Die Attentäter der Quraish versammelten sich in der Nacht, um den Propheten (s.) zu töten und umstellten dabei sein (s.) Haus. Als sie an seinem (s.) Bett standen und die Decke hebten, sahen sie, dass Imam Ali (a.) dort lag, woraufhin sie schnell los liefen, um den Propheten (s.) ausfindig zu machen. Doch es gelang ihnen nicht.

 
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