Rechte und Pflichten der Frauen im Islam
Der Islam lehrt die absolute Gleichwertigkeit von Mann und Frau. Keiner ist nur wegen seiner Zugehörigkeit zu einem bestimmten Geschlecht besser als jemand vom anderen Geschlecht. Der Heilige Qur-ân, das Gesetzbuch Allahs über die Natur des Menschen, spricht grundsätzlich die menschliche Seele an. Und die Seele ist weder weiblich noch männlich. Gott sagt, daß die Menschen miteinander in Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit wetteifern sollen. Sie sollen sich nicht über das erheben, was Er anderen gegeben hat, sondern einander Gutes tun und einander helfen, jeweils die besten Eigenschaften zu entfalten.
Eine Frau hat genauso wie ein Mann das Recht, Bildung zu erlangen, ja, die Pflicht, sich Wissen anzueignen. Genauso wie der Mann kann sie die höchsten Stufen der menschlichen Evolution erreichen und die Nähe und Liebe Gottes gewinnen. Sie darf nicht gegen ihren Willen zu einer Heirat gezwungen werden, sie hat das Recht auf Scheidung und darf nicht einfach verstoßen werden, ihr obliegt die Aufgabe, dem Ehemann ihrer Wahl, in Übereinstimmung mit ihren Eltern, eine liebevolle Gefährtin zu sein. Sie ist nicht die Dienerin ihres Mannes, wie Gott einmal dem Verheißenen Messias, Hasrat Ahmad, Friede sei auf ihm, dem vom Heiligen Propheten Mohammed, Friede und Segnungen Allahs seien auf ihm, prophezeiten Reformer der Zeit, in der wir leben, offenbarte. Sie soll sich nach besten Kräften bemühen, eine gute Mutter ihrer Kinder zu sein, aber die Erziehung des Nachwuchses ist auch die Pflicht ihres Gatten. Sie soll ihre Natur nicht verleugnen und sich nicht weigern, eine Zeit ihres Lebens ihren Kindern zu widmen, nur, weil ihr die vordergründigen Freuden und Ziele einer Karriere oder Vergnügungen wichtiger erscheinen. Aber ihr steht es frei, in Staat und Gesellschaft alle jene Positionen einzunehmen, zu denen sie befähigt ist. Um des Friedens im Hause willen sollte sie einen Beruf indes nur mit Zustimmung ihres Partners ergreifen, denn er ist laut Islam verpflichtet, für sie und die Familie finanziell aufzukommen, während Vermögen, das sie erwirbt, ihr allein zusteht.
Frauen des Islam haben als Staatsrepräsentantinnen und in allen erdenklichen Tätigkeiten, ob als Rechtsanwältin, Ärztin, Kauffrau, Wissenschaftlerin, Lehrerin oder Dichterin bewiesen, daß sie gemäß den Lehren des Heiligen Propheten Mohammed, Friede und Segnungen seien auf ihm, nicht Geschöpfe zweiter Klasse sind.
Sie haben das Recht, von Eltern und Verwandten zu erben, aber da ihre Ehemänner beauftragt sind, die Familie zu ernähren, während sie von dieser Verpflichtung befreit sind, gebührt ihnen weniger. Die muslimische Frau hat laut Qur-ân ein Recht darauf, von ihrem Ehepartner gut und fürsorglich, zärtlich und liebevoll behandelt zu werden. Der Heilige Prophet Mohammed, Friede und Segnungen Allahs seien auf ihm, ist dabei den Männern das beste Beispiel. Er schlug niemals eine Frau oder ein Kind und sorgte in Treue und Gerechtigkeit für seine Gattinnen.
In Zeiten, in denen durch Kriege oder Katastrophen viele Frauen verwitwet sind und es große Schwierigkeiten bereitet, für die Waisen aufzukommen, ist es Männern, die absolute Gerechtigkeit zwischen ihren Frauen halten können, erlaubt, insgesamt bis zu vier Frauen zu heiraten. Sind sie den strengen Auflagen, denen die Mehrehe unterliegt, nicht gewachsen, ist es ihnen aber untersagt. Eine Frau kann nicht mehrere Männer gleichzeitig heiraten, da zum Beispiel dann meist unklar wäre, von wem ein Kind stammt.
Eine Ehefrau soll sich nach besten Kräften bemühen, das Heim zu einem Paradies werden zu lassen, in dem sie mit ihrer Familie Frieden finden kann. Sie soll deswegen in Krisensituationen zu ihrem Mann stehen und nicht seine Schwächen vor anderen ausbreiten. Sie soll nicht rechthaberisch und widerspenstig ihren egoistischen Interessen nachhängen, sondern genau wie ihr Mann bemüht sein, in Demut den Aufgaben des Tages nachzugehen und ihr Lebensziel zu erstreben: den Eintritt ins Paradies des Jenseits, das ein rein geistiger Ort ist. Die Freuden des Paradieses sind für Frau und Mann gleichermaßen im Heiligen Qur-ân beschrieben, und es ist ein fataler Irrtum zudenken, die Bilder, die Allah im Heiligen Qur-ân für die Schönheiten des Paradieses verwendet, seien allein auf Männer gemünzt.
Um fremde Männer nicht anzuziehen, soll sie indes ihre irdischen Vorzüge und Reize bedeckt halten, sie gehört ja zum schöneren Geschlecht, und Allah lehrt, daß sie ihre Würde wahren soll und als Muslima (d.h. übersetzt: Gottergebene) erkenntlich sein soll, indem sie sich schicklich kleidet. Die höchsten Ideale der Treue und liebe sind ihr ebenso erstrebenswert wie ihrem Mann, beide sollen entsprechend der Vorstellungen, die Gott im Heiligen Qur-ân als Weg zur geistigen Vollkommenheit ausgebreitet hat, leben. Wenn Gott im Heiligen Qur-ân sagt, daß die Männer durch, körperliche Stärke ausgezeichnet sind, meint das nicht, daß Frauen nicht in der Lage seien, ihre Natur zur besten Blüte zu entfalten und hohe und höchste Ränge des Paradieses einzunehmen. Gott unterscheidet durch diese Aussage nur in Einflußsphären, nicht aber in Hinsicht auf die Qualität eines Menschen. Die vielen heiligen Frauen des Islam geben davon Kunde.