السلام عليكم ورحمة الله وبركاته Der Gast, der die muslimische Umma (Gemeinschaft) jedes Jahr mit seinen guten Dingen besucht, steht wieder vor der Tür: der gesegnete Monat Ramadan. Er ist der Monat der Barmherzigkeit und des Segens, die Zeit der Vergebung und Reue, und es sind die Tage der Errettung vom Höllenfeuer.
Die Zahl der Muslime, die den Monat Ramadan erwarten und das islamische Gebot des Fastens umsetzen, steigt von Jahr zu Jahr. Viele Gläubige fasten aber nicht nur in diesen abgezählten Tagen, sondern besuchen die Moscheen und geben reichlich, womit Allah sie versorgt hat. Wir wissen und spüren förmlich, dass die Tage im Monat der Barmherzigkeit tatsächlich eine Gnade und Güte Allahs gegenüber der muslimischen Umma sind.
Wie verhält es sich aber mit dem Bewusstsein und dem Zustand unserer Bemühungen bei den Gottesdiensten im Ramadan? Wahrscheinlich ist es sinnvoll, dass wir uns nochmals vor Augen führen, warum wir dieses göttliche Gebot beachten und wie viel geistige Vorteile wir aus dieser Zeit erhalten können.
Taqwa
Die Offenbarung Allahs teilt uns Muslimen unmissverständlich mit, dass der Sinn und Zweck des Fastens im Ramadan die Taqwa (Gottesfurcht) ist (Koran 2:183). Mit dem Fasten kehren wir uns ab von allen falschen Handlungen, wenden uns dem Guten zu und fördern das Gute in und um uns. Taqwa ist somit die effektivste und stärkste Kontrolle, wie weit man sich von schlechten und falschen Dingen fernhalten kann. Diese Gottesfurcht stärkt das Bewusstsein der Gläubigen über der Verantwortung zu ihrem Schöpfer und dem Jüngsten Tag, an dem sie vor ihrem Herrn stehen werden. Somit bildet Taqwa die Grundlage der ethischen und moralischen Handlungsweise der Fastenden, was wiederum das Fundament für Frieden und Gerechtigkeit in der Gesellschaft ausmacht. Genau dies soll das Fasten fördern und verstärken.
Bemühung und Anstrengung auf dem Wege Allahs
Das Fasten übt den Gläubigen in Disziplin und Hingabe. Dieses Training ist wichtig, weil er im Bemühen auf dem Wege Allahs viele äußere Hürden zu überwinden hat und seine Begierden und seine negativen Neigungen unter Kontrolle halten muss: gegen Dinge, die um ihn herum passieren, und gegen Dinge, die in ihm, seinem Nafs, geschehen. Der Wille, gegen Schwierigkeiten anzukämpfen und mit Geduld an dem Guten festzuhalten, ist das Ziel dieses Fastentrainings. Auch dies kommt nicht nur ihm selbst zugute, sondern seiner Umgebung und der ganzen Gesellschaft, in der er lebt.
Aufrichtigkeit
Zudem ist das Fasten eine wahre Prüfung für Aufrichtigkeit, Hingabe und Gehorsam gegenüber dem Herrn und Schöpfer des Universums. Wenn jemand sich entscheidet, um Allahs willen zu fasten und sich von den verbotenen Dingen fernzuhalten, dann gibt es keine weltliche Einrichtung, die jemanden beim Fasten kontrolliert. Es ist einzig und allein die Aufrichtigkeit und die Liebe zu Allah, die diese Entscheidung und Umsetzung beim gläubigen Menschen bewirkt. So ist auch der Heilige Hadith zu verstehen, in dem Allah sagt: „Das Fasten ist für mich, und Ich werde es belohnen.“ (überliefert nach Buchari).
Vielleicht ist es sinnvoll, sich an die oben genannten Punkte zu erinnern, bevor wir in den bevorstehenden Monat Ramadan eintreten. Machen wir uns die Ziele und den Sinn des Fastens bewusster.
Möge Allah uns alle dazu befähigen und es uns im Monat Ramadan aufs Beste vergelten.