Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi

#1 von oumubenet , 15.08.2007 23:15

Der Name unseres heutigen Sahabis ist Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi. ’Umar (r) sagte einst über ihn: „Es ist das Recht von Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi, dass jeder Muslim seinen Kopf küsst.“ Im Verlaufe der Geschichte sollt ihr inschallah erfahren, wie es hierzu kam.

Ein Ereignis, welches unseren Sahabi widerfuhr, machte ihn zu einem berühmten Mann unter den Sahaba(r) Allah(swt) hat für ihn bestimmt, was er keinem zuvor vorbestimmt hatte.
Er ermöglichte ihm, die zwei mächtigsten Könige seiner Zeit zu treffen und zu begegnen. Kisra, dem Kaiser Persiens und Heraklios, dem Kaiser von Rom. Der Prophet (s) schickte nämlich zu jedem König einen Botschafter, der sie zum Islam einladen sollte.
Eines Tages kam der Prophet (s)und sprach zu den Sahaba: „Ich möchte sechs Männer unter euch, die die Aufgabe bekommen werden, die Könige dieser Welt zum Islam zu rufen. Enttäuscht mich nicht, wie die Kinder Israels Musa(as) enttäuschten.“ Da entgegneten die Sahaba: „Niemals werden wir dich enttäuschen, O Gesandter Allahs. Wir sind deine Pfeile und du magst uns schicken, wohin auch immer du willst.“ So erwählte der Prophet(s)
sechs Männer, unter denen sich auch Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi befand. Er war derjenige, der die Aufgabe bekam zum König Persiens zu gehen. Dieser König namens Kisra war ein arroganter Unterdrücker, ein richtiger Verbrecher. Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi jedenfalls, bereitete sich vor, nahm sein Schwert und seine Botschaft und ritt Richtung Hauptstadt Syriens.

Angekommen bat er um Einlass zum Königspalast und wurde erst rein gelassen, nachdem der König sich seine schönsten Kleider anzog. Er wunderte sich, als er unseren Sahaba sah, der wie alle Sahaba ganz einfach gekleidet war, denn immerhin war er ein Botschafter aus dem Ausland und kam aus einem großen Anlass.

Kisra befahl seinen Männern, den Brief von Abdullah Ibn Hudhafa entgegenzunehmen. Er jedoch weigerte sich: „Der Prophet(s) hat mir befohlen den Brief persönlich abzugeben.“ Und er übergab den Brief persönlich an Kisra, der seinen arabischen Übersetzern befahl, diesen zu übersetzen. Der Übersetzer begann zu lesen: „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Von Muhammad(s), dem Gesandten Allahs an den mächtigen Mann aus Persien, Kisra. Frieden denjenigen, die der Rechtleitung folgen,...“ Nachdem er den Inhalt des Briefes gelesen hatte, wurde Kisra sehr zornig und begann unaufhörlich zu schreien: „Dieser Typ schreibt mir so etwas, während er mein Abd ist?“ Und er befahl Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi nach draußen und zerriss den Brief des Propheten(s). Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi verließ, ohne den Grund für die Aufregung des Königs zu kennen, den Saal und wusste nun nicht, was alles auf ihn zu kommen würde.

Er selbst war zufrieden, denn er hatte den von dem Propheten(s) befohlenen Auftrag entsprechend ausgeführt.

Als Kisra sich wieder beruhigt hatte, schickte er nach Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi, doch dieser was längst wieder auf dem Rückweg nach Mekka. Kisra hatte einen Vertreter in Jemen. Er sandte ihm einen Brief, in dem er ausdrücklich befahl, dass dieser Vertreter dem Propheten(s) zwei starke Männer als Botschafter schicken soll. Diese beiden Männer sollten dem Propheten(s) zu Kisra bringen. Wie gewünscht machten sich die beiden Männer auf den Weg zum Propheten(s). Inzwischen war Abdullah Ibn Hudhafa gekommen und hatte dem Propheten sein Erlebnis mitgeteilt. Die Reaktion des Propheten war folgende: „Möge Allah sein Reich zerstückeln, wie er es mit meinem Brief tat.“ Da die beiden Männer nicht genau wussten, wo sich der Prophet(s) befand, befragten sie die Leute auf ihrem Weg; einige von ihnen waren nach Mekka gekommen und gingen augenblicklich zu den Quraisch und sagten: „Wir haben für euch eine großartige Nachricht, für die ihr tonnenweise Gold hergeben würdet. Kisra, der König Persiens hat von eurem „Freund“ gehört und er hat nun Leute geschickt, die sich um ihn kümmern werden.“ Die Quraisch freuten sich sehr und warteten gespannt. So gingen diese Männer nun nach Medina zum Propheten(s) und übergaben ihm den Brief des Vertreters von Jemen. Sie sagten: „O Muhammad. Kisra, der König aller Könige hat uns geschickt und möchte, dass wir dich zu ihm bringen. Wir raten dir freiwillig mit uns zu kommen, denn dann werden wir uns dafür einsetzen, dass Kisra nachsichtig mit dir ist. Weigerst du dich jedoch, so weißt du wer Kisra ist und du kannst ahnen, was er mit dir macht.“ Der Prophet(s) lächelte und sprach: „Geht, und kommt morgen wieder.“ So kamen sie am nächsten Morgen und erwähnten erneut den Grund ihres Besuches. Der Prophet(s) lächelte wieder und sagte zu den Männern: „Ab dem heutigen Tag werdet ihr Kisra nie wieder sehen.“ Die beiden Männer wunderten sich, was mag der Prophet(s) damit gemeint haben? Wird er uns jetzt umbringen lassen? Der Prophet (s) fuhr fort: „...denn Allah(swt) hat Kisra seinen Sohn gesandt, der ihn in dieser Nacht (und er nannte das genaue Datum) umgebracht hat. Die Männer waren überrascht: „Weißt du denn genau was du redest?“ Er(s) antwortete: „Ich weiß ganz genau was ich rede! So geht zu eurem König nach Jemen und richtet ihm aus, dass der Islam alles erobern wird, was Persien erobert hat. Und wenn er Muslim wird, so lasse ich ihn als der Herrscher über Jemen bleiben.“ So handelte der Prophet(s) mit den Vertretern von Kisra. Die Männer gingen nach Jemen und berichteten alles. Der König sagte: „Wenn das, was Muhammad sagt, wahr ist, dann ist er ein Prophet, spricht er jedoch nicht die Wahrheit, so wird er sehen, was wir mit ihm machen.“ Nicht lange später kam eine Botschaft aus Persien und überbrachte dem König einen Brief vom Sohn von Kisra, Shirazan, in dem stand: „Ich habe meinen Vater getötet. Ich habe ihn nur getötet, um mein Volk zu rächen, denn er hat die größten Männer in meinem Land getötet und ihre Frauen und ihr Geld genommen. Ich habe ihn getötet, um Gerechtigkeit in meinem Land zu schaffen. Als der König diesen Brief las, sprach er sofort die Shahada und wurde augenblicklich Muslim.

So „einfach“ also ist das Land Jemens zum Islam gekommen. Kommen wir nun zur Geschichte von Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi mit Heraklios. Nachdem Heraklios die Perser besiegt hatte, wurde er von den Muslimen Schlacht nach Schlacht besiegt und er wusste nicht mehr, was um ihn geschah! Wie konnten diese armen Männer es mit so einem mächtigen Reich aufnehmen?

Seine Männer nahmen sodann viele Muslime gefangen unter denen unser großer Sahabi war. Kisra freute sich über diesen Gefangenen, denn er war ein großer Sahabi, der den Propheten(s) gut kannte. Als Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi zu Heraklios gebracht wurde, merkte dieser sofort, dass er kein gewöhnlicher Mensch war und wollte ihn prüfen. Heraklios machte ihm einen Vorschlag: „Werde Christ und ich lasse dich frei!“ Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi antwortete hochnäsig: „Da kannst du lange drauf warten. Mir ist der Tod lieber!“ Heraklios entgegnete: „Ich merke, du bist ein intelligenter Mensch. Wenn du meinen Vorschlag folgst, so werde ich mit dir mein Reichtum teilen und dir die gleiche Stellung wie mir geben.“
Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi lächelte und sprach: „Und gäbest du mir auch deinen gesamten Besitz, und den der Araber, würde ich kein Christ werden. Nicht einmal für einen Augenblick!“ Heraklios sagte: „Wenn du nicht annimmst, werde ich dich töten!“ Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi antwortete: „Dann magst du tun, was du möchtest, du bist ein freier Mann!“
Sodann ließ Heraklios unseren Sahabi ans Kreuz nageln und bestellte seine besten Bogenschützen. Er sagte zu ihnen, sie sollen auf Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi schießen, aber nicht treffen, allein um ihm Angst zu machen. Nach jedem Schuss wiederholte Heraklios seinen Vorschlag und jedes Mal antwortete Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi: „Mach was du möchtest; ich bleibe Muslim!“ Als Heraklios merkte, dass auch diese Methode keine Wirkung zeigte, ließ er von seinen Leuten einen großen Topf bringen, in dem Öl gefüllt wurde. Anschließend zündete man unter dem Topf Feuer und das Öl fing nach einiger Zeit zu brodeln an. Heraklios befahl, dass einer von den Muslimen hinein geworfen werde, was dann auch geschah. Das Öl verschlang diesen Muslim und ließ nichts mehr von ihm übrig. Heraklios wendete sich an unseren Sahabi: „Und jetzt, hast du´s dir überlegt?“ Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi antwortete: „Mach was du willst; niemals verlasse ich die Religion Muhammads (s).“ So wurde Heraklios wütend und befahl auch ihn in den Topf zu werfen. Da bemerkte einer der Diener, wie Tränen die Augen von Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi verließen und er berichtete dies Heraklios, der dachte: „Jetzt hat er es endlich eingesehen.“ Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi jedoch enttäuschte Heraklios und sprach: „Ich weine nicht aus Angst, wie du denkst, nur habe ich gerade das kurze Leben wahrgenommen. Wenn du mich jetzt tötest, so wird es aus sein mit mir. Ich aber wünsche mir, ich hätte so viele Seelen, wie ich Haare auf dem Körper habe. So könnte ich so oft wie die Anzahl an Seelen für Allah(t) als Shahid sterben.“ Bei diesen Worten geriet Heraklios in Rage, tat aber weiter nichts und sprach: „Nun gut, ich werde dich freilassen, unter der Bedingung, dass du mir die Stirn küsst.“ Da entgegnete Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi: „Und lässt du auch die anderen Muslime frei?“ Heraklios überlegte kurz und sagte schließlich: „Ja, auch sie werde ich freilassen.“

Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi erzählte selbst: „Ich dachte mir, ich werde seine Stirn küssen und dafür lässt er inschallah mich und die Muslime frei.“
Und er küsste die Stirn.

Wie versprochen, hielt Heraklios sein Wort und ließ enttäuscht alle gefangenen Muslime frei.
Als Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi nach seiner Entlassung Umar(r) alles erzählte, stand dieser auf und sprach: „Es ist das Recht von Abdullah Ibn Hudhafa As-Sahmi, dass jeder Muslim den Kopf bzw. seine Stirn küsst und ich will der erste sein.“ So küsste Umar(r) die Stirn von unserem Sahabi(r), sowie alle anwesenden Muslime auch.

Die Geschichte dieses Sahabis, liebe Geschwister zeigt uns, dass die Gefährten des Propheten(s) keine gewöhnlichen Menschen waren. Sie leisteten Dinge, von denen wir heutzutage nur träumen können. Allein aufgrund dessen haben sie sich bis heute ihre Namen gemacht und gelten als Vorbilder und Beispiele für die Muslime. Auch wir müssen versuchen ohne Kompromisse den Propheten(s) zu folgen und nach seinem Beispiel zu leben.

 
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