Der Monat Scha’bân

#1 von henout , 12.05.2013 19:57

Das Fasten im Scha’bân ist eine Vorbereitung auf das Fasten im Ramadân, falls es einer Person schwer fallen sollte zu Fasten, wenn der Ramadân beginnt. Wenn man im Scha’bân fastet, wird man sich an das Fasten bereits gewöhnt haben und sich stark und voller Energie fühlen, wenn der Ramadân kommt.
Scha’bân ist wie eine Einführung in den Ramadân, und er hat einige Dinge mit dem Ramadân gemeinsam, wie beispielsweise den Brauch, in ihm den Qurân rezitieren und zu spenden. Salama ibn Suhail (Allah erbarme sich seiner ) sagte für gewöhnlich: “Der Monat Scha’bân ist der Monat der Rezitatoren (des Qurân).“ Habîb Abû Thâbit (Allah erbarme sich seiner ) pflegte zu Beginn des Scha’bân zu sagen: „Dies ist der Monat der Rezitatoren (des Qurân). Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte zu einem Mann: „Hast du irgendwelche Sirâr dieses Monats gefastet?“ Er sagte: „Nein.“ Er möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wenn du nicht gefastet hast, dann faste zwei Tage.“Gemäß eines Berichts, der von Muslim (Allah erbarme sich seiner ) überliefert wurde, sagte der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : „Hast du irgendwelche Sirâr des Scha’bân gefastet?“ Es gab einige Meinungsverschiedenheiten über die Bedeutung des Wortes „Sirâr“. Die bekannteste Meinung ist, dass sich das Wort auf das Ende des Monats bezieht. Die letzten Tage des Mondmonats werden „Sirâr“ genannt, da der Mond gegen Neumond verborgen (von ar. istisrâr, „verstecken“) ist. Jemand mag das Argument anbringen, dass in den Büchern der Imâme Al-Buchâri und Muslim steht, dass Abû Huraira möge Allah mit ihm zufrieden sein überlieferte, dass der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Zieht den Ramadân nicht um ein oder zwei Tage vor, außer man fastet auch so regelmäßig. In diesem Fall kann man fasten.“
Wie können wir die Überlieferung, die zum Fasten während dieser Zeit ermutigt, mit der Überlieferung, die besagt, dass man zu dieser Zeit nicht fasten soll, in Einklang bringen? Die Antwort ist: Viele der Gelehrten und die meisten, die diesen Bericht kommentierten, sagten: Der Mann, dem der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken die obige Frage stellte, war entweder bekannt dafür, regelmäßig zu fasten, oder er hatte ein Gelübde abgelegt, weshalb der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken ihm anordnete, weiter zu fasten. Es gibt aber auch andere Meinungen zu diesem Thema.
Zusammengefasst kann man sagen, dass man beim Fasten am Ende des Scha’bân drei Fälle unterscheiden muss:
Der erste Fall: eine Person fastet am Ende des Scha’bân mit der Absicht, auf der sicheren Seite zu sein und nicht den ersten Tag des Ramadân zu verpassen. Dies ist verboten
Der zweite Fall: eine Person fastet mit der Absicht, ein Gelübde zu erfüllen oder einen Tag vom Ramadân nachzuholen, den er im vergangenen Jahr verpasst hatte oder als eine Sühnetat etc. Dies ist gemäß der Mehrheit erlaubt.

Der dritte Fall: es handelt sich um ein rein freiwilliges Fasten. Dies wird von denjenigen, die sagten, dass wir zwischen Scha’bân und Ramadân unterscheiden sollen, indem wir für eine Weile nicht fasten, als verpönt betrachtet.
Wenn sich das Ende des Scha’bân mit einem Tag überschneidet, an dem eine Person für gewöhnlich fastet, so haben Mâlik und diejenigen, die ihm zustimmten dieser Person das Fasten erlaubt, doch As-Schâfi’î, Al-Auzâ’î, Ahmad und andere haben noch unterschieden, ob man (in anderen Monaten) normalerweise fastet oder nicht.
Zusammengefasst sollten wir gemäß der Mehrheit der Gelehrten dem oben genannten Bericht von Abû Huraira möge Allah mit ihm zufrieden sein folgen: Es ist daher für diejenigen, die nicht üblicherweise an diesen Tagen fasten und vorher nicht bis zum Ende des Scha’bân gefastet haben verpönt, einen oder zwei Tage vor dem Ramadân freiwillig zu fasten. Es könnte gefragt werden: Warum ist es unerwünscht, kurz vor dem Ramadân zu fasten (für diejenigen, die für gewöhnlich nicht fasten)?

Die Antwort ist, dass es eine Vielzahl von Gründen dafür gibt, wie beispielsweise:
Erstens: Unnötige Zusatztage würden dem Ramadân hinzugefügt werden, die nicht Teil desselben sind. Das Fasten am ’Îd (Festtag) ist aus demselben Grund verboten. Wir könnten in dieselbe Falle tappen, wie die Leute der Schrift, als sie aufgrund ihrer Launen und Bedürfnisse Tage zu ihrem Fasten hinzufügten.
Aus demselben Grund ist es verboten, am „Tag des Zweifels“ zu fasten. Der „Tag des Zweifels“ ist ein Tag, an dem die Leute sich nicht sicher sind, ob Ramadân ist oder nicht, wenn die Nachricht der Sichtung des Neumondes von jemandem kommt, dessen Aussage nicht akzeptiert werden kann. Dies gilt auch für bewölkte Tage, über die einige Gelehrten sagten, dass dies auch „Tage des Zweifels“ sind, und dass das Fasten an solchen Tagen nicht erlaubt sei. Dies ist die Meinung der Mehrheit.
Zweitens: Zwischen Plichtfasten und freiwilligem Fasten ist deutlich zu unterscheiden, da diese Unterscheidung zu treffen im Islam vorgeschrieben ist. Es ist verboten, am ’Îd zu fasten, da der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken es auch verbot, einem Pflichtgebet sofort ein anderes Gebet folgen zu lassen, außer es folgt zwischen den Gebete ein Salâm oder es wird dazwischen gesprochen. Dies betrifft besonders das Sunna-Gebet vor dem Fadschr (Morgengebet). Es ist vorgeschrieben deutlich zwischen diesem Gebet und dem Pflichtgebet zu unterscheiden.
Einige unwissende Leute mögen vielleicht denken, dass wir kurz vor dem Ramadân nicht fasten, damit wir noch einmal so viel wie möglich essen und unsere Bedürfnisse befriedigen können, bevor wir uns durch Fasten davon abhalten müssen, dem ist natürlich nicht so!

 
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RE: Der Monat Scha’bân

#2 von henout , 12.05.2013 20:14

Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Dies ist ein Monat, an dem die Menschen achtlos vorbeigehen, er liegt zwischen dem Monat Radschab und Ramadân und ist der Monat, in dem die Taten zum Herrn der Welten emporgehoben werden. Und ich bevorzuge es zu fasten, wenn meine Taten emporgehoben werden." (Von An-Nasâ`i überliefert und von Al-Albâni als akzeptabel eingestuft.)



Wenn man die Personen, die in den verschiedensten Bereichen des Lebens Erfolg und Sieg verzeichnen, betrachtet, findet man, dass sie nach Vorbereitung und Bereitschaft streben.



Ein erfolgreicher Schüler bereitet sich auf das neue Schuljahr vor, bevor es beginnt, ein qualifizierter Läufer bereitet sich auf das Rennen vor, bevor die Zeit dafür eintrifft, und in der Tat gibt es hierzu reichliche und verschiedene Beispiele.

Es ist offensichtlich, dass nicht jeder, der sich vorbereitet, auch erfolgreich darin ist und dass nicht jeder, der Vorbereitungen getroffen hat, den Gipfel erreicht. Außerdem variiert die Art der Vorbereitung von Person zu Person und jeder erntet, je nach Anstrengung, die Früchte seines Aufwandes.



Wie steht es dann erst um diejenigen, die sich nicht vorbereiten und nicht einmal daran denken? Wie können diese erfolgreich sein?



Wir befinden uns in den gesegneten Tagen des Monats Radschab und bereiten uns auf den Beginn des Monats Scha´bân vor. Wir müssen einen festen Standpunkt einnehmen, denn der Monat Scha´bân ist die letzte Station, die uns die Gelegenheit bietet, Vorbereitungen für den Monat zu treffen, in dem Allâh der Hocherhabene die meisten Menschen vom Höllenfeuer befreit. Der Monat Ramadân ist der Monat des Qurân. Beobachte einmal, wie sehr sich die Menschen für weltliche Wettbewerbe anstrengen, um einen Erfolg zu erringen! Was denkst du dann über diejenigen, die sich für das Jenseits anstrengen? Sand kann nicht mit Sternen verglichen werden. Ist es dann nicht für dich angemessener als für jene Leute?



Die rechtschaffenen Vorfahren Allah erbarme sich aller pflegten nach Beendigung des Ramadânmonats während der diesem folgenden sechs Monate Allâh darum zu bitten, den Monat Ramadân von ihnen anzunehmen, und in den übrigen sechs Monaten baten sie Allâh darum, sie den nächsten Ramadân erleben zu lassen. Siehst du, wie wertvoll für sie der Monat Ramadân und seine bedeutenden Tage waren?



Was wir, so Allâh will, erreichen wollen und worauf wir uns vorbereiten, sind Anbetungshandlungen, die im Grunde bereits vorhanden und keine Neuerung in der Religion sind. Unser Ziel besteht darin, diese Anbetungshandlungen zu mehren.




Allâh der Hocherhabene sagt in der Sûra Âli-Imrân: "Und strebt eilends nach Vergebung von eurem Herrn und einem Paradies, dessen Ausdehnung Himmel und Erde ist, bereitet für die in Ehrfurcht gegenüber Allâh Demütigen!" (Sûra 3:133).

Allâh der Hocherhabene sagt ferner: "... und danach sollen die Wetteifernden gegenseitig wetteifern." (Sûra 83:26).



Werter Leser! wir brauchen einen festen Standpunkt, um zu den Siegern des Ramadânmonats zu gehören, so der Barmherzige will. Lass nicht zu, dass seine Tage wie irgendwelche normale Tage vergehen, denn es sind sehr wertvolle Tage, die niemals wiederkehren, nachdem sie vergangen sind. Es gibt so viele Menschen, für die nicht bestimmt ist, den Monat Ramadân zu erleben, und so viele, die ihn dieses Jahr nicht erleben werden. Aus diesem Grund solltest du dir ab sofort einen Plan und ein Ziel festsetzen, indem du die Angelegenheit mit aufrichtiger Absicht angehst und sie darauf abstimmst, für den Ramadân bereit zu sein. Denn wenn Allâh den Zeitpunkt deines Todes vor Beginn des Ramadânmonats bestimmt haben sollte, stirbst du mit einer aufrichtigen Absicht und aufrichtigen Tat, so Allâh will.



Wir möchten zusammen auf einige Pläne blicken, wie man sich in den Tagen des Monats Scha‘bân auf den Monat Ramadân vorbereiten kann. Bevor wir jedoch damit beginnen, entwickle bei dir ein Gefühl für die Zeit und deren Wichtigkeit!.

Lass dir im Scha‘bân keine Minute entgehen, ohne dass du sie dafür genutzt hast, etwas Sinnvolles für die Ramadânvorbereitung zu tun! Und so Allâh es erlaubt, werden wir über das ganze Jahr hindurch dieser Gewohnheit folgen, damit all unsere Tage sich mit guten Taten und schönen Gaben füllen, so Allâh will.



1. Wenn du einen bedeutenden Gast bei dir zu Hause zu Besuch erwartest, die Wohnung aber schmutzig vorfindest, würdest du die Wohnung schmücken, bevor du sie reinigst? Oder würdest du dich zu allererst auf die Reinigung konzentrieren?



Fang damit an, deine Pflichten genau zu erfüllen und halte die von Allâh dem Erhabenen bestimmten Grenzen ein und ziehe dich selbst dafür zur Verantwortung, was du dir in den letzten elf Monaten, nach dem vergangenen Ramadân, an Sünden aufgeladen hast! Gehe nicht in den neuen Ramadân, bevor du für die Sünden des vergangenen Jahres Reue geübt hast! Reinige dein Herz von schmutzigen Gelüsten und zweifelhaften Dingen! Wende dich reumütig an Allâh ob jeder verbotenen Sache, auf die deine Augen geblickt, die deine Ohren gehört, nach denen deine Hände gegriffen und zu der deine Füße gelaufen sind! Denk daran, dass Allâh der Erhabene eifersüchtig wird, wenn Seine Verbote überschritten werden! Hüte dich davor zu zögern, reumütig zu Allâh zurückzukehren, und davor, dich von Seiner Nachsichtigkeit und Seinem Schutz täuschen zu lassen! Denn Allâh der Erhabene gewährt dem Ungerechten Aufschub, lässt ihn jedoch nicht entkommen, wenn Er ihn ergreift.



2. Beginne keine Handlung, ohne eine aufrichtige Absicht zu haben, denn deine Taten werden nicht angenommen, wenn sie nicht aufrichtig und rechtmäßig sind sowie mit den islâmischen Rechtsregeln nicht übereinstimmen! Deshalb solltest du ab sofort die Bestimmungen hinsichtlich des Fastens erlernen und sie deine Familie und Bekannten lehren.



Erziehe und verpflichte deine Seele ab sofort zur demütigen Ehrfurcht gegenüber Allâh! Denn Ramadân ist eine Schule für die Demütigen in Ehrfurcht gegenüber Allâh. Allâh der Hocherhabene sagt: "O ihr, die den Glauben verinnerlichen! Vorgeschrieben ist euch das Fasten wie es auch denen vorgeschrieben ward, die vor euch gewesen; vielleicht seid ihr ja demütig in Ehrfurcht gegenüber Allâh." (Sûra 2:183). Und der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wer falsche Aussage und entsprechendes Handeln und Ignoranz nicht meidet, der braucht vor Allâh auch nicht sein Essen und sein Trinken zu meiden." Überliefert von Al-Buchârî.



3. Halte den Kontakt zu deiner Verwandtschaft aufrecht und nimm dich auf jeden Fall in Acht davor, die Verwandtschaftsbande aufzulösen! Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wahrhaftig! Allâh ist Der, Der alles erschaffen hat. Und als Er Seine Schöpfung vollendet hatte, sagte die Gebärmutter zu Ihm: »Jetzt wäre es angebracht, dass bei Dir Zuflucht vor der Auflösung der Verwandtschaftsbande genommen wird!« Allâh sagte zu ihr: »Wirst du nicht damit zufrieden sein, dass Ich Meine Bindung zu demjenigen aufrechterhalte, der sich mit dir verbindet, und dass Ich Meine Bindung zu demjenigen abbreche, der seine Bindung zu dir abbricht?« Sie sagte: »Doch, o mein Herr!« Allâh sagte dann zu ihr: »Das habe Ich für dich bestimmt.« Abû Huraira ergänzte: "Werdet ihr vielleicht, wenn ihr euch abkehrt, auf Erden Unheil stiften und eure Verwandtschaftsbande auflösen?" (Sûra 47:22)".



4. Wenn wir dies nun wissen, müssen wir uns fragen, wer als Aufrechterhalter der Verwandtschaftsbande bezeichnet werden kann. Darauf wirft für uns der Hadîth des Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken ein Licht: "Ein die Verwandtschaftsbande Pflegender ist nicht derjenige, der den gegenseitigen Kontakt zur Verwandtschaft aufrechterhält, sondern derjenige, der an seinen Verwandtschaftsbanden festhält, auch wenn die Verwandten den Kontakt zu ihm abbrechen." (Überliefert von Al-Buchârî).



5. Gibt es eine schönere Gabe, als dass man ein reines Herz hat? Denn damit verbringst du deine Tage und Nächte in Seelenruhe, während das Herz Anderer in Groll über Andere kocht. Sei bemüht darum, von jetzt an ein Herz zu haben, das niemandem gegenüber etwas Schlechtes will und beginne den Ramadân, indem du dein Herz nur für die Beschäftigung damit freimachst! Der Gesandte Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken wurde gefragt: "Welche Menschen sind die Besten?" Daraufhin antwortete er: "Jeder, der ein neidloses Herz und eine ehrliche Zunge hat." Sie sagten: "Wir wissen, was es bedeutet, eine ehrliche Zunge zu haben, was ist jedoch ein neidloses Herz?" Er antwortete: "Es ist das in Ehrfurcht gegenüber Allah demütige, reine Herz, das frei von Sünden, Übertretung, Groll und Neid ist." (Authentisch nach Ibn Mâdscha).



6. Leider verbringen die meisten Menschen viele Stunden mit dem Internet und verlieren dadurch hervorragende Gelegenheiten in einem Monat wie Ramadân. Imam Mâlik ibn Anas pflegte, wenn der Ramadân begann, sich des Hadîth-Unterrichtens und der Versammlungen der Gelehrten zu enthalten und sich dem Rezitieren des Qurân zuzuwenden. Falls du zu den Internetsüchtigen gehören solltest, dann fange gleich damit an, die Zeitspanne, die du vor dem Internet verbringst, zu verkürzen, und wisse, dass der Ramadân nicht auf dich wartet!



7. Mach dich daran, Fastentage, die du im vergangenen Ramadân ob eines schariatischen Grundes nicht fasten konntest, nachzufasten!

 
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RE: Der Monat Scha’bân

#3 von henout , 12.05.2013 20:15

8. Im Ramadân neigen viele dazu, den Qurân vollständig zu rezitieren. Damit die vollständige Rezitation jedoch erleichtert wird, solltest du im Scha‘bân damit beginnen, der Qurân-Rezitation mehr Zeit zu widmen. Wenn du daran gewohnt bist, jeden Tag ein Dreißigstel des Qurân zu rezitieren, so erhöhe die Rezitation auf zwei oder drei Dreißigstel des Qurân und versuche somit, sogar alle zehn Tage den gesamten Quran zu rezitieren!



9. Im Ramadân werden die freiwilligen rituellen Gebete gemehrt, ob es nun Tarâwîh-Gebete (rituelles Gebet nach dem Nachtgebet im Ramadân) oder freiwillige Gebete in der Nacht sein mögen. Um dich an das lange Stehen während des Gebetes im Ramadân zu gewöhnen, ohne schnell zu ermüden, solltest du bereits im Vormonat Scha‘bân mit dem Beten in der Nacht beginnen, indem du beispielsweise mit einer Stunde beginnst und diese dann verdoppelst. Und gewöhne dich bereits jetzt daran, während des Gebets länger in der Verbeugung und der Niederwerfung zu verweilen!



10. Gewöhne dich von jetzt an daran, deine Bittgebete in die Länge zu ziehen, und lerne Bittgebete auswendig, die vom Propheten überliefert sind! Denn sie enthalten präzise Worte und sind besser, segensreicher und wirksamer, so Allâh will.



11. Gewöhne dich schon von jetzt an daran, nach den rituellen Gebeten länger in der Moschee zu verweilen – als Vorbereitung für das Zurückziehen in die Moschee während des Ramadân! Oder um dich wenigstens darauf vorzubereiten, mehrere Stunden in der Moschee zu verbringen. Das zählt auch als Zurückziehen in die Moschee, denn es gibt keine Mindestzeit dafür.



12. Gewöhne dich an das Fasten, damit du in den ersten Tagen des Ramadân keine Schwierigkeit beim Fasten hast, so Allâh will! Du kannst zum Beispiel jeden zweiten Tag fasten, oder du solltest die meisten Tage im Scha‘bân fasten. Von Â`ischa möge Allah mit ihr zufrieden sein ist überliefert, dass sie sagte: "Der Prophet pflegte in keinem anderen Monat mehr zu fasten als im Monat Scha‘bân. Er pflegte den ganzen Scha‘bân hindurch zu fasten." (Überliefert von Al-Buchâri).



13. Bereite dich darauf vor, Arme und Fastende zu speisen! Du kannst damit anfangen, beispielsweise mehr Mittagessen zuzubereiten, um davon Bedürftigen in eurem Wohnviertel oder dem Hausmeister etwas zu geben. Es wurde von Atâ überliefert, dass Zaid ibn Châlid Al-Dschuhanî sagte, dass er den Gesandten Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken Folgendes sagen hörte: "Wer einen Fastenden speist, erhält dieselbe Belohnung, ohne dass die Belohnung des Fastenden vermindert wird." (Von Al-Albâni als authentisch eingestuft).



14. Gib täglich Almosen im Scha‘bân, damit du dich daran gewöhnst, auch im Ramadân täglich Almosen zu geben, damit du zu denjenigen gehörst, über die in einem Hadîth Folgendes gesagt wird: "Es beginnt kein Tag, den die Menschen am Morgen empfangen, ohne dass zwei Engel herabgesandt werden, und der eine von den beiden sagt: »O Allâh! Vergelte es dem Freigebigen mit Gutem!« Und der andere sagt: »O Allâh! Gib dem Geizigen Verderben!" (Von Al-Albâni als authentisch eingestuft). Wenn das tägliche Almosen-Geben sowieso zu deinen Gewohnheiten gehört, so bereite dich für den Ramadan dadurch vor, dass du die Almosen mehrst, ob viel oder wenig, je nach deinem Vermögen im Scha‘bân. Ibn Abbâs sagte: "Der Gesandte Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken war der Großzügigste unter allen Menschen, und den Höhepunkt seiner Großzügigkeit erreichte er im Ramadân, wenn ihm der Engel Gabriel begegnete. Diese Begegnung mit ihm fand in jeder Ramadân-Nacht statt, denn Gabriel pflegte ihn zu jener Zeit im Qurân zu unterweisen. Wahrhaftig, der Gesandte Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken war im Hergeben von guten Dingen schneller als der unhaltbare Wind!" (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).



15. Wenn du vorhast, im Ramadan eine Umra (Pilgerfahrt mit geringeren Riten als Haddsch) zu verrichten, solltest du dich in den letzten zehn Tagen von Scha‘bân daran gewöhnen, beispielsweise eine halbe Stunde lang zu laufen. Denn während der Umra im Ramadân benötigt man mehr Körperkraft, also bereite dich darauf vor!



16. Vermindere im Scha‘bân die Menge der Nahrungsmittel, die du zu dir nimmst, damit das umfangreichere Essen dich im Ramadân nicht von den Anbetungshandlungen abhält! Gewöhne dich deshalb von nun an daran weniger zu essen oder nimm verschiedene mehrere kleine Mahlzeiten zu dir! Iss mehr Gemüse, Obst und Datteln, um den Wasserhaushalt deines Körpers aufrechtzuerhalten und ihm die nötige Kraft und Vitalität zu verleihen!



17. Halte dich fern davon, lange in der Nacht wachzubleiben, und versuche von nun an früher schlafen zu gehen und eine Stunde vor dem Morgengebet aufzustehen, und zwar als Übung für das nächtliche rituelle Gebet und das Bittgebet in der Nacht!



18. Übe dich darin, weniger zu schlafen! Wenn du gewohnt sein solltest, acht Stunden zu schlafen, verringere es auf sechs oder weniger Stunden, ohne deinen Körper besonders zu beanspruchen und gleiche dies mit einem Mittagsschlaf aus!



19. Falls du, aus welchem Grund auch immer, dieses Jahr keine Umra im Ramadân verrichten kannst, solltest du wissen, dass man, wenn man nach Verrichtung des Morgengebetes im Gedenken Allâhs verweilt, bis die Sonne aufgegangen ist, und danach zwei Gebetseinheiten verrichtet, die volle Belohnung des Haddsch und einer Umra erhält. Anas möge Allah mit ihm zufrieden sein berichtete, dass der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wer das Morgengebet in Gemeinschaft verrichtet, sodann im Gedenken Allâhs verweilt, bis die Sonne aufgeht, und dann zwei Gebetseinheiten verrichtet, erhält die Belohnung des Haddsch und einer Umra." Er sagte, dass der Gesandte Allahs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken ergänzte: "Voll und ganz!" (Al-Albâni: Hasan Li-ghairih).



20. Gewöhne dir die Verrichtung von Anbetungshandlungen an, die du vorher nicht verrichtet hast! Rezitiere beispielsweise 1.000 Verse (dies wäre so viel wie die zwei letzten Qurân-Abschnitte Amma und Tabârak) oder spende einen hohen Betrag oder verrichte eine Anbetungshandlung, die im Islâm bereits existiert und nicht neu eingeführt ist, die du jedoch vorher nicht verrichtet hast, um dich auf beträchtlichere Taten und Anbetungshandlungen im Ramadân vorzubereiten!



21. Versuche an Totengebeten teilzunehmen und den Leichnam bis zum Grab zu begleiten, denn die Belohnung dafür ist immens. Und gemäß der Aussage des Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken verdoppelt sich die Belohnung im Ramadân: "Wer einen Trauerzug begleitet, bis das Totengebet verrichtet wurde, erhält einen Qirât als Belohnung." Als er darüber befragt wurde, was ein Qirât sei, antwortete er: "Es ist so viel wie der Berg Uhud." (Von Al-Albâni als authentisch eingestuft). Und der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wer das Totengebet verrichtet, erhält einen Qirât als Belohnung. Und wer bei der Beerdigung zugegen ist, erhält zwei Qirât als Belohnung. Und bei Dem, in Dessen Händen die Seele Muhammads ist, ein Qirât ist gewaltiger als dieser Berg Uhud." (Von Al-Albâni als sahîh li-ghairih eingestuft).



22. Beginne deine Zeit einzuteilen und zu kontrollieren! Erstelle dir eine Tabelle, die dir als Bewertung der Befolgung deiner Ziele und Anbetungshandlungen dient! Nicht als Neueinführung in der Religion, sondern um die Anbetungshandlungen in den Vordergrund zu stellen, um das Paradies zu erlangen, so Allah es erlaubt, und um es zu deinem höchsten Ziel zu machen.



23. Entferne dich Schritt für Schritt von nutzlosen abendlichen Sitzungen und Zeitverschwendung; hör auf fernzusehen und halte dich von allem, was ablenkt, fern! Dies gilt für das Erlaubte, wobei man verpflichtet ist, Verbotenes gänzlich zu unterlassen, reumütig zu Allah zurückzukehren und das Verbotene nicht wieder zu tun.



24. Den Rauchern wollen wir sagen, dass der Ramadân eine großartige Gelegenheit ist, sich von diesem schrecklichen Übel zu lösen. Gewöhne dich also jetzt schon daran, darauf zu verzichten und das Rauchen einzustellen! Fasse die aufrichtige Absicht, für Allâh mit dem Rauchen aufzuhören und deine Gesundheit zu schützen! Bitte Allâh darum, dir in dieser Hinsicht zu helfen!



25. Gewöhne dich von nun an daran, deine Zunge immer mit dem Gedenken Allâhs in Bewegung zu halten! Sei im Gedenken Allâhs, in der Bitte um Vergebung und der Lobpreisung, nicht nachlässig, denn es gibt keine leichtere Anbetungshandlung als diese, die von Allâh so sehr belohnt wird!



26. Ordne und erledige deine Geschäfte schon im Scha‘bân, damit sie dich im Ramadân weniger von den Anbetungshandlungen abhalten! Regle deine Termine und alles, was damit verbunden ist, und versuche den größten Teil im Monat Scha‘bân zu erledigen!



27. Wiederhole im Scha‘bân das, was du aus dem Qurân auswendig gelernt hast oder beginne mit dem Auswendiglernen von neuen Sûren, damit du sie im Ramadân während der freiwilligen rituellen Gebete rezitieren kannst! Wie glücklich ist doch jemand, der seinen Herrn im Gebet mit Versen anruft, die er in seinem Herzen bewahrt!



28. Leider sind im Ramadân die Einkaufsplätze überfüllt und es gibt eine Menge Aufregung. Vermeide dies und bemühe dich deshalb darum, deinen ganzen Bedarf an Lebensmitteln, Kleidung für das Fest und Anderes schon im Scha‘bân zu besorgen!



29. Versuche für dein ganzes Umfeld (Familie, Arbeitsplatz, Moschee-Gemeinschaft) einen Plan aufzustellen, den sie zusammen mit dir befolgen, um sich auf den Ramadân vorzubereiten! Dadurch werden die Menschen die Großartigkeit dieses vorzüglichen Monats erkennen, anstatt sich von den schamlosen Fernsehserien leiten zu lassen, die besonders gern im Ramadân ihre umfangreichsten stinkenden Tätigkeiten präsentieren.



30. Suche in deiner Familie die Kinder ab sieben Jahren aus! Motiviere sie dazu, sich an das Fasten zu gewöhnen, indem sie am Anfang beispielsweise ein Viertel des Tages, dann die Hälfte und später noch mehr fasten und du sie dafür belohnst! Wenn dann der Ramadân beginnt, ist das Fasten für sie leichter.

Wir überlassen es euch, das hinzuzufügen, von dem ihr glaubt, dass es der Vorbereitungen bedarf...



Möge Allâh euch und mir die Gelegenheit geben, Nutzen aus diesen Worten zu ziehen, sowie uns zu den Gewinnern des vorzüglichen Monats und zu den Erretteten vor dem Höllenfeuer gehören lassen!

 
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