Personenbeschreibung des Propheten

#1 von Jinane , 17.03.2007 13:27

Namensgebungen



Alle Namensgebungen des Propheten (a.s.s.) und der ihm Nahestehenden sind keinem Zufall überlassen; denn in der Glaubenslehre gibt es keinen Zufall. Die Namen des Propheten Muhammad (a.s.s.) - zu ihnen gehören u.a. Ahmad und Mahmud - sind von Allah (t) für ihn vorherbestimmt gewesen und aus derselben Wurzel mit derselben Bedeutung entstanden.
Sein Großvater väterlicherseits gab ihm den seiner Mutter eingegebenen Namen "Muhammad" und sagte dabei:
”Ich wollte damit, daß Allah ihn im Himmel lobt und Seine Geschöpfe ihn auf Erden loben .“
Allah (t) benennt nach ihm im Qur’an die Sura Muhammad Nr. 47, und nennt ihn "Ahmad" im Vers 6 der Sura 61.
Im Arabischen ist das Wort "Muhammad" das Partizip Passiv des zweiten Stammes von "hamada" (loben, preisen) und heißt "der des Lobes Würdige, der Vielgepriesene", während "Mahmud" das Partizip Passiv der ersten Form des gleichen Verbs ist: "derjenige, dem das Lob zukommt"; denn die erste Sura des Qur’an beginnt mit den Worten "Al-Hamdu lillah" (Alles Lob gebührt Allah).
Dem Propheten (a.s.s.) selbst werden folgende Worte zugeschrieben:
”Wundert ihr euch denn nicht, wie Allah von mir die Schmähungen und den Fluch der Quraisch abwendet? Sie schmähen mich und nennen mich einen "Tadelnswerten"; ich aber bin ein Muhammad.
Der Vater Muhammads hieß ‘Abdullah (Diener Allahs), seine Mutter hieß Amena Bint Wahb (die Friedfertige, Tochter des himmlischen Geschenks); sie war mit dem Beinamen "Amena Az-Zuhriyya" (die Friedfertige, die Reine wie eine Blume) bekannt.

Die Großmutter des Propheten (a.s.s.) mütterlicherseits hieß "Hala" (Lichthof).
Die Hebamme, die bei der Geburt Muhammads im Monat "Rabi‘u-l-awwal" (der erste Frühling) geholfen hatte, hieß "Asch-Schifa’ Bint ‘Auf" (die Heilskraft, Tochter des Wohlbefindens).
Die erste Frau, die dem Kind Muhammad außer seiner Mutter die Brust gegeben hatte, hieß "Thuwaiba" (die kleine Bescherung), und die erste Frau, die für Muhammad nach dem Tod seiner Mutter gesorgt hatte, hieß "Baraka" (Segen), mit dem Beinamen "Umm Aiman" (Mutter des Glücksbringenden).
Das Jahr, in dem die Mutter Muhammads mit ihm schwanger wurde, hieß bei den Arabern "‘Amu-l-Fath" (das Jahr des Sieges bzw. der Eröffnung), weil in diesem Jahr die Felder grün wurden und die Pflanzen sehr gediehen, womit die lange Dürrezeit und damit das Hungern zu Ende gingen.
Das Geburtsjahr Muhammads hieß bei den Arabern "‘Amu-l-Fil" (das Elefantenjahr), in dem Allah das Heer des Abraha, der mit einem Elefanten nach Makka zog, um die Al-Ka‘ba zu zerstören, gnadenlos vernichtete.
Die Stillamme Muhammads hieß "Halima As-Sa‘idiyya" von den Banu Sa‘d (die Sanftmütige aus dem Stamm "Söhne der Glückseligkeit").
Die Milchschwester Muhammads trug denselben Namen wie die Hebamme Asch-Schifa’ (die Heilskraft).
Die Geschichtsschreiber berichten, daß die ersten vollständigen Sätze, die das Kind Muhammad sprach, lauten:
”Allahu Akbaru kabira, wal-Hamdu lillahi kathira, wa-subhana-llahi bukratan wa-asila“ (Allah ist größer, ohne Gleiches, und Alles Lob gebührt Allah, mehrmals, und gepriesen sei Allah, Tag und Nacht).
Muhammad (a.s.s.) wurde am Montag, den 12. Rabi‘u-l-awwal im "Elefantenjahr" (23. April 571 n.Chr.) geboren und starb ebenfalls am Montag, den 12. Rabi‘u-l-awwal im Jahr 11 der Hidschra (8. Juni 632 n.Chr.).
Außer Muhammad (a.s.s.) gibt es keinen Menschen, dessen Dasein Allah (t) durch so viele glückliche Zusammenhänge ausgezeichnet hat.





Körperliche Beschreibung



In ihrem Buch "Und Muhammad ist sein Prophet" schreibt Annemarie Schimmel folgende Passagen:
”Die Beschreibungen der körperlichen Schönheit des Propheten finden sich verstreut in frühen Traditionen, bei denen die Geschichte der Umm Ma‘bad eine besondere Rolle spielt und als Beweis für die eindrucksvolle Präsenz des Propheten gelten kann. Denn wie der Prophet der Schönste an Charakter war, so auch an Aussehen.
Die kürzesten alten Berichte schildern ihn so:
Nicht übermäßig groß und nicht klein, von leuchtender Gesichtsfarbe (sein Gesicht wird oft dem milde leuchtenden Mond verglichen), nicht zu weiß, nicht mit kurzem Kraushaar und nicht mit langsträhnig herabhängendem Haar, mit breiter offener Stirn und langen Wimpern, mit vollem Haupt und gewaltigem Barte. [...]
Es wird übereinstimmend beschrieben als eine fleischige Geschwulst oder ein Muttermal von der Größe eines Taubeneis, das zwischen seinen Schulterblättern saß: an diesem Zeichen soll der Mönch Bahira den Knaben Muhammad als den verheißenen Propheten erkannt haben.
Die Hände des Propheten werden als kühl und wohlduftend gepriesen, »kühler als Eis und weicher als Seide«, und in allen Berichten wird der Duft, der von ihm ausströmte, hervorgehoben.“
Die Gefährten des Propheten (a.s.s.) beschrieben ihn so:
Al-Bara’ berichtete:
”Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, hatte sowohl das schönste Gesicht unter allen Menschen als auch die schönste Gestalt. Er hatte weder eine außergewöhnliche Körpergröße noch war er klein.“
Und Anas Ibn Malik (r) beschrieb den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, wie folgt:
”Er hatte unter den Leuten eine durchschnittliche Körpergröße; er war weder groß noch klein, hatte eine gesunde, schöne und durchblutete Hautfarbe, die weder auffallend hellweiß noch dunkel war. Sein Haar war weder kurz und krausig noch glattfallend noch sehr lang. Auf ihn wurde die Botschaft herabgesandt, als er vierzig Jahre alt wurde. Er verbrachte in Makka zehn Jahre, in deren Verlauf die Offenbarung zu ihm kam. In Al-Madina verbrachte er noch zehn Jahre; und als er starb, waren auf seinem Kopf und in seinem Bart zusammen nicht einmal zwanzig weiße Haare.“
Rabi‘a sagte dazu:
”Ich habe einige seiner Haare gesehen, und sie waren rötlich. Als ich nach dem Grund fragte, wurde mir gesagt, daß diese rötliche Farbe auf Grund der Benutzung von wohlriechenden Düften entstand.“
In seiner Prophetenbiographie schreibt Haikal:
”Muhammad war von anmutigem Aussehen, von mittlerer Gestalt und hatte einen schönen Kopf mit tiefschwarzem herabhängendem Haar, einer breiten Stirn über zwei dichten, gebogenen, durchgehenden Augenbrauen und große schwarze Augen, deren Weiß an den Seiten leicht gerötet war und die durch lange, tiefschwarze Wimpern an Anziehungskraft und Klugheit in ihren Blicken noch zunahmen. Er hatte eine gleichmäßige, feine Nase, wohlgeordnete Zähne, einen dichten Vollbart, einen langen, schönen Hals, eine breite Brust und breite Schultern, helle Hautfarbe und kräftige Hände und Füße. Er ging, den Körper leicht vorgebeugt, mit schnellen und sicheren Schritten. Seine Gesichtszüge trugen die Zeichen des Nachdenkens und der Betrachtung, und in seinem Blick lag die Stärke eines Befehlshabers, dem die Menschen gehorchen. Bei dieser seiner Art wundert es nicht, daß Chadidscha ihre Liebe für ihn mit dem Gehorsam ihm gegenüber verband, und es erstaunt nicht, daß sie ihm die Verwaltung ihres Vermögens überließ und sich darum selbst kümmerte, wie sie es vor ihrer Heirat zu tun pflegte. Sie ließ ihm so viel Zeit zum Nachdenken und zur Betrachtung, wie er es wollte.“




Sprachstil und Gleichnisse des Propheten



‘A’isa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, berichtete:
”Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, machte seine Sprüche gewöhnlich in einer Form, die jeder Mensch, der sie auswendig lernen wollte, wörtlich befolgen konnte.“
Der Prophet (a.s.s.) pflegte seine Belehrung an die Gemeinde durch Gleichnissen pregnant zu machen. Über sein Prophetentum berichtete ¢abir Ibn ‘Abdullah, Allahs Wohlgefallen auf ihm, daß der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Mein Gleichnis mit den Propheten vor mir, ist das eines Mannes, der ein Haus gut und schön gebaut und dabei eine Stelle in einer Ecke ausgelassen hatte, in der ein Ziegel fehlte. Die Leute, die um das Haus herumgingen und es zu bewundern anfingen, sagten:
»Es wäre doch schöner gewesen, wenn der Ziegel an dieser Stelle angebracht worden wäre!«
Ich bin dieser Ziegel, und ich bin der letzte aller Propheten.“
Und Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, daß der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Mein Gleichnis und das Gleichnis der Menschen ist wie ein Mann, der ein Feuer angezündet hat; und als dieses seiner Umgebung Licht spendete, fingen die Motten und die Tierchen, die normalerweise hineinfallen, an, sich hinein zu stürzen. Da fing dieser Mann an, diese vom Feuer zurückzuweisen, während sie ihn überkamen und sich doch anschließend hineinstürzten. Ich bin also der, der euch vom Feuer zurückhält, und ihr besteht darauf, euch hinein zu stürzen!“
Zu anderen Angelegenheiten finden wir in der Sunna folgende Überlieferungen:
‘Abdullah Ibn Ka‘b berichtete von seinem Vater, daß der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Das Gleichnis eines Gläubigen ist wie eine geschmeidige Pflanze, die sich mit dem Wind neigt, alsdann von diesem wieder aufrecht steht. Und das Gleichnis eines Heuchlers ist wie eine steife Pflanze, die solange gerade steht, bis sie auf einmal, aber für immer geknickt wird.“
Auch Abu Musa Al-As‘aryy berichtete, daß der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Das Gleichnis desjenigen (Gläubigen), der den Qur’an rezitiert, ist das einer Zitrusfrucht, welche wohlriecht und gut schmeckt. Und das Gleichnis desjenigen (Gläubigen), der den Qur’an nicht rezitiert, ist das einer Dattel, die gut schmeckt, aber keinen Duft hat. Und das Gleichnis eines Brechers des Gebotes (Allahs), der den Qur’an rezitiert, ist das einer Zitronenmelisse , die wohlriecht, aber bitter schmeckt. Und das Gleichnis eines Brechers des Gebotes (Allahs), der den Qur’an nicht rezitiert, ist das einer Koloquinte , die bitter schmeckt und gar keinen Duft hat.“
An-Nu‘man Ibn Basir, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete auch, daß der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Das Gleichnis eines Menschen, der die Gebote Allahs einhält und desjenigen, der diese mißachtet, ist denjenigen gleich, die ihre Plätze auf einem Schiff durch das Los teilten: Einige von ihnen erhielten die oberen Plätze und die anderen die unteren. Es geschah dann, daß diejenigen, die sich unten aufhielten, immer an den Leuten vorbeigehen mußten, die sich oben befanden, um Trinkwasser zu holen. Da sagten diese:
»Was haltet ihr davon, wenn wir ein Loch in unser Abteil bohrten und die Leute über uns nicht mehr belästigen?«
Wenn die Leute (oben) dies zulassen würden, was die anderen zu tun beabsichtigen, so würden alle zusammen zugrunde gehen; und wenn sie sie mit der Tatkraft davon abhalten würden, so retteten sie sich selbst und alle anderen mit.“
Ferner berichtete Abu Musa, Allahs Wohlgefallen auf ihm, daß der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Das Gleichnis dessen, der seines Herrn gedenkt, und dessen, der seines Herrn nicht gedenkt, ist wie solches eines Lebenden und eines Toten.“



Schulbildung



Es ist bekannt daß der Prophet (a.s.s.) des Lesens und Schreibens unkundig war. Diese Tatsache, die in den folgenden Qur’an-Versen betont wird, gehört zu den Wundern des Propheten (a.s.s.):
In Sura 7, Vers 157, lesen wir folgenden Wortlaut:
”Dies sind jene, die dem Gesandten, dem Propheten folgen, der des Lesens und Schreibens unkundig ist; dort in der Thora und im Evangelium werden sie über ihn (geschrieben) finden: er gebietet ihnen das Gute und verbietet ihnen das Böse, und er erlaubt ihnen die guten Dinge und verwehrt ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Last hinweg und die Fesseln, die auf ihnen lagen; die also an ihn glauben und ihn stärken und ihm helfen und dem Licht folgen, das mit ihm hinabgesandt wurde, die sollen erfolgreich sein.“
Das Fehlen einer schulischen Bildung wird ebenfalls mit erwähnt:
”Und nie zuvor hast du in einem Buch gelesen, noch konntest du eines mit deiner Rechten schreiben; sonst hätten die Verleugner daran gezweifelt.“
Auch seinem eigenen Volk wurde das Analphabetentum eigenschaftlich bestätigt, daß jeglicher Zweifel an der Richtigkeit seiner Botschaft ausgeräumt wird:
”Er (Allah) ist es, Der unter den Analphabeten einen Gesandten aus ihrer Mitte erweckt hat, um ihnen Seine Verse zu verlesen und sie zu reinigen und sie die Schrift und die Weisheit zu lehren, obwohl sie sich zuvor in einem offenkundigen Irrtum befanden, und anderen von ihnen, die sie noch nicht eingeholt haben. Und Er ist der Erhabene, der Allweise. Das ist Allahs Huld; Er gewährt sie, wem Er will; und Allah ist der Herr der großen Huld.“
Trotzdem, daß diese Fähigkeit des Propheten (a.s.s.) nicht vorhanden war, bedeutete auf keinen Fall, daß er den Qur’an nicht in seinem Herzen tragen könnte - im Gegenteil; denn Allah hat ihm die Gewährleistung dafür gegeben, indem Er sagt:
”Wir werden dir (den Qur’an) verlesen lassen, und du sollst (ihn) nicht vergessen, es sei denn, was Allah will; denn Er kennt das Offenkundige und das Verborgene. Und Wir werden es dir zum Heil leicht machen. So ermahne, wo die Ermahnung nützt! Mahnen lassen wird sich derjenige, der gottesfürchtig ist; Ermahnung meiden wird der Unselige, der im größten Feuer brennt, und in ihm wird er weder sterben noch leben.“





Beruf



Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, daß der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
”Allah entsandte keinen Propheten, der nicht Schafe gehütet hätte. Die Gefährten des Propheten fragten:
”Du auch?“
Und er antwortete:
”Ja! Ich hütete sie gewöhnlich gegen Lohn für die Leute von Makka“
Aus diesem Hadith erkennen wir folgende Anhaltspunkte:

1. Der globale Beruf und die Gemeinsamkeiten unter allen Propheten war das Hüten der Schafe.

2. Derartige Tätigkeit war eine naturverbundene Ausbildung für jeden Propheten, der bei der Ausübung seiner Tätigkeit Gelegenheit hatte, Himmel und Erde sowie die übrige Schöpfung zu betrachten und über Allahs Allmacht nachzudenken.

3. Im Hüten der Schafe stekt die Fähigkeit zur Führung eines Volkes, die Wachsamkeit über die Begrenzung der Herde gegen die Gefahr eines Feindes (hier der Wolf), die Pflege eines kranken und gebrechlichen Tieres und die Ernährung der Herde durch ständiges Suchen nach Gras und Wasserquellen usw.

Die Beschäftigung Muhammads mit dem Hüten der Schafe in jenen Jahren seiner Kindheit ließ seine Hinwendung zum Nachdenken und Betrachten stärker werden. Er hütete die Schafe seiner Verwandtschaft und die der Makkaner. Seiner Hirtenzeit gedachte er stets voller Freude. Ferner sagte er:
”Moses wurde entsandt, und er hütete Schafe; und David wurde entsandt, und er hütete Schafe; und ich bin entsandt, und ich hütete die Schafe meiner Verwandtschaft bei Adschyad.“
Haikal schreibt:
”Der Schafhirt findet in der Weite des offenen Himmels während des Tages, und im Funkeln der Sterne während der Nacht, Gelegenheit zum Nachdenken und Betrachten. Er ergründet das Weltall, indem er danach trachtet, das Dahinterliegende zu erkennen, und in den verschiedenartigen Erscheinungen der Natur eine Erklärung für dieses Sein und seine Erschaffung sucht. Er sieht sich selbst als einen Teil dieses Kosmos und keineswegs von ihm losgelöst. Atmet er nicht seine Luft und hört auf zu leben, wenn er sie nicht atmet! Beleben ihn nicht die Strahlen der Sonne und bettet ihn nicht das Licht des Mondes ein! Ist nicht seine Existenz mit den Gestirnen und dem Universum, das er in der Weite des Kosmos vor sich sieht, eins mit dem anderen in vollendeter Ordnung verbunden? Wenn die Ordnung dieser Schafherde von Muhammad seine ganze Wachsamkeit erforderte, damit der Wolf nicht ein Schaf überfalle oder nicht eines von ihnen sich in der Wüste umherirrend verlaufe, welche Aufmerksamkeit und welche Gewalt wacht dann über die Ordnung der Welt mit höchster Perfektion!“



Charakterzüge



Für sein Prophetentum ist der schöne Charakter und die Vorbildlichkeit des Propheten (a.s.s.) eine "Begleiterscheinung", und zwar seit seiner Jugend. Allah (t) sagt im Qur’an :
”Wahrlich, ihr habt an dem Gesandten Allahs ein schönes Vorbild für jeden, der auf Allah und den Letzten Tag hofft und Allahs häufig gedenkt.“
Die guten Eigenschaften des Propheten (a.s.s.) spielen mit ihrer "Anziehungskraft" eine große Rolle, durch die die Herzen der Menschen stets ihm Zulauf fanden. Über dies sagt Allah im Qur’an:
”Und in Anbetracht der Barmherzigkeit Allahs warst du mild zu ihnen; wärst du aber rauh und harten Herzens gewesen, so wären sie dir davongelaufen. Darum vergib ihnen und bitte für sie um Verzeihung und ziehe sie in der Sache zu Rate; und wenn du entschlossen bist, dann vertrau auf Allah; denn wahrlich, Allah liebt diejenigen, die auf Ihn vertrauen.“
‘Abdullah Ibn ‘Amr, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete:
”Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, war nicht unzüchtig und sprach keine schlechten Worte. Er pflegte zu sagen:
»Die besten von euch sind diejenigen, die den besten Charakter haben.«“
Die Rücksichtnahme des Propheten (a.s.s.) auf Schwache und seine Liebenswürdigkeit werden gepriesen:
»Er schlug keinen Diener und keine Sklavin und keine seiner Frauen«, berichtet At-Tirmivyy und schildert ihn so:
”Er war mit der Sorge vertraut, viel in Gedanken versunken, ruhte sich wenig aus, schwieg lange und redete nicht ohne Anlaß, begann und endete seine Rede mit der Form "Im Namen Allahs". Seine Rede war kernig, weder weitschweifig noch zu kurz, nicht ungeschlacht, aber auch nicht tandelnd oder verächtlich. Er ehrte jede Gnadenerweisung Allahs, auch wenn sie gering war; niemals tadelte er etwas daran.“
Der Prophet (a.s.s.) wies auch seine Gefährten an, die Welt nicht zu schmähen, da sie von Allah geschaffen ist und dem Menschen die Möglichkeit gibt, im Einklang mit Allahs Geboten zu legen. In einem Spruch sagte er:
»Schmäht den Dahr nicht; denn der Dahr ist Allah«, wobei das Wort Dahr etwa den Sinn von "Geschick" hat, wie es in der Al-Dschahiliyya verwendet wurde. Aber auch sehr praktische Ratschläge stammen von ihm, wie sein Rat an den Beduinen, der ihn fragte, ob er sein Kamel frei laufen lassen könne, da er ja auf Allahs Schutz vertraue.
»Erst binde dein Kamel an und dann vertrau auf Allah«, erwiderte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm.

Und die Wichtigkeit irdischen Handelns im Gegensatz zu einem ungesunden Fatalismus kommt in seinem oft wiederholten Wort zum Ausdruck:
»Diese Welt ist ein Saatfeld für das Jenseits.«
Jede Tat, die der Mensch hier tut, wird in der nächsten Welt ihre Früchte tragen.
Und jedem Gläubigen war zu empfehlen, das Bittgebet des Propheten (a.s.s.) sich zu eigen zu machen:
»O Herr, gib mir mehr Wissen!«.
Gleichermaßen sollte sein Verhalten seinen Mitmenschen gegenüber nachgeahmt werden. Muhammads liebevolle Zuneigung erstreckte sich auf alle Wesen.
Kinderliebe war ein Ausdruck davon; er grüßte Kinder auf der Straße und zog seine Hand nicht von ihre Hand zurück, wenn sie sie festhielten. Die Überlieferungen erzählen in rührender Weise, wie seine beiden Enkel Al-Hasan und Al-Husain beim Gebet dem "Großvater Prophet" auf den Rücken geklettert seien, ohne daß er sich durch die Jungen habe stören lassen.
Die Gefährten des Propheten (a.s.s.) berichteten oft von seinen edlen Charakterzügen und persönlichen Eigenschaften. Über seine Freigebigkeit zum Beispiel berichtete Anas, Allahs Wohlgefallen auf ihm:
”Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, war der beste unter allen Menschen, und der tapferste unter allen Menschen, und der freigebigste unter allen Menschen. Es geschah, daß die Leute von Al-Madina durch einen Angriff des Feindes in Schrecken versetzt wurden, und sie erlebten, daß der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, der erste war, der ihnen zur Abwehr auf einer Pferdestute geritten, zuvorkam. Wir haben ihn so großartig wie ein Meer gefunden.“
Sahl Ibn Sa‘d sagte:
”Eine Frau kam mit einer Burda. Wisset ihr, was eine Burda ist? Sie ist ein Gewand, das an seinem Stoffrand eine gewebte Borte hat. Die Frau sagte:
»O Gesandter Allahs, ich habe diese selbst mit meiner Hand gewebt und möchte dich damit bekleiden.«
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, nahm ihr Geschenk an, da er die Burda benötigte. Der Gesandte Allahs kam dann etwas später mit diesem Gewand angezogen heraus. Ein Mann unter den Anwesenden befühlte es und sagte:
»O Gesandter Allahs, bekleidest du mich damit?«
Der Prophet sagte zu ihm:
»Ja!«
Und saß dann in der Versammlung, so lange es Allah wollte. Anschließend verließ der Prophet den Platz und ließ ihm diese zusammengelegt zuschicken.
Die Leute sagten zu dem Mann:
»Du hast damit keine gute Sache getan; denn du fragtest ihn, ob er sie dir gibt, während du wußtest, daß er niemals die Bitte eines Menschen ablehnt!«
Der Mann erwiderte:
»Ich schwöre bei Allah, daß ich ihn danach gefragt habe, damit ich diese als Leichentuch für mich verwenden kann, wenn ich sterbe.«
Und sie ist doch später sein Leichentuch geworden.“
Und ¢abir, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
”Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, wurde niemals um etwas gebeten, und er sagte >neinZu den besten von euch gehören wahrlich diejenigen, die den besten Charakter haben!O Muhammad, befehle was du willst! Wenn du willst, lasse ich die zwei Berge über sie stürzen!Nein! Vielmehr hoffe ich, daß Allah aus ihren Lenden solche entstehen läßt, die Allah Allein dienen und Ihm nichts beigesellen.pfuiwarum hast das gemacht?hättest du es lieber so gemacht!Ich bin ein Allah ergebener (Muslim)!la ilaha illa-llah< gesagt hatte?«
Er wiederholte diesen Satz mehrmals, bis ich mir wünschte, ich wäre vor diesem Tag noch nicht zum Islam gekommen.“



Höflichkeit



Anstand und Feinfühligkeit gehören zu den vielen Tugenden und Charakteren des Propheten (a.s.s.).
Abu Mas‘ud Al-Ansaryy berichtete z.B.:
”Ein Mann von den Al-Ansar namens Abu Su‘aib, der einen Diener, von Beruf Fleischer, hatte, kam zum Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, als er sich unter seinen Gefährten befand, und merkte am Gesicht des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, daß er hungrig war. Er begab sich zu seinem Diener, dem Fleischer, und sagte zu ihm:
»Bereite für mich ein Essen zu, das für fünf Personen ausreicht, damit ich den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, als einen von den fünf, dazu einladen kann.«
Der Diener bereitete für ihn das Essen zu, ging dann zum Propheten (a.s.s.) und lud ihn dazu ein. Es geschah aber, daß ein Mann ihnen nachging und der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
»O Abu Su‘aib, ein Mann geht uns nach. Wenn du willst, erlaubst du es ihm (mit uns zu kommen) und wenn du willst, läßt du ihn gehen.«

Abu Su‘aib sagte:
»Nein! Ich erlaube es ihm.«“
Demnach soll der eingeladene Gast nicht ohne Erlaubnis des Gastgebers weitere uneingeladene Personen mitbringen, was leider in unserer Lebenspraxis manchmal vorkommt.
Auch Sahl Ibn Sa‘d, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
”Dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, wurde ein Trinkgefäß gebracht, aus dem er trank, während auf seiner rechten Seite ein Jüngling stand, der unter den Anwesenden der jüngste war; und auf seiner linken Seite standen ältere Menschen. Der Prophet sagte:
»Du Jüngling, erlaubst du mir, daß ich das Gefäß den Älteren gebe?«
Und der Jüngling sagte:
»Ich würde niemals wollen, daß für den mir zustehenden (segensbringenden) Rest von dir ein anderer Mensch mir vorgezogen wird, o Gesandter Allahs.«
Der Prophet gab es ihm dann.“
Der Anlaß zu dieser Frage war die in der Sunna verankerte Regel, welche besagt, daß der Muslim in allen Dingen soweit wie möglich von rechts beginnen solle. Hier also soll mit dem an der rechten Seite stehenden Menschen angefangen werden.
Und Samura Ibn ¢undub sagte:
”Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, pflegte - wenn er ein Gebet beendet hatte - auf uns zuzukommen und uns sein Gesicht zuzuwenden.“



Frömmigkeit



Nach den im Qur’an erwähnten Bittgebeten gibt es keine schönere und herzergreifende als die des Propheten (a.s.s.), welche an Perfektion, tiefsinnigkeit und Frömmigkeit nicht übertroffen werden können. Hier sind nur einige Beispiele davon :
- Ich nehme meine Zuflucht bei Deiner Erhabenheit, bei Dir, außer Dem kein Gott da ist, bei Dem, Der nicht stirbt, und die ¢inn und die Menschen sterben.
- In Deinem Namen, o mein Herr, lege ich meine Körperseite, und durch Dich hebe ich sie wieder hoch. Wenn Du meine Seele zurückbehältst, so erbarme Dich ihrer, und wenn Du sie wieder schickst, so bewahre sie (vor jedem Übel), wie Du Deine rechtschaffenen Diener davor bewahrst.
- Mein Herr, vergib mir meine Fehltritte und meine Unwissenheit, meine Überschreitungen in all meinen Angelegenheiten und auch das, was Du besser kennst als ich. O Allah, vergib mir meine Sünden und all meine (Missetaten, die) ich vorsätzlich, unwissentlich und ernstlich beging; und ich gebe zu, daß diese alle bei mir sind. O Allah, vergib mir all meine (Missetaten, die) ich einst beging und künftig begehen werde, und was ich von diesen heimlich und offenkundig tue. Du bist mit Deiner Gnade zuvorkommend und gewährst Aufschub für alles, und Du bist über alle Dinge Mächtig.

- O Allah! Wahrlich, ich habe mir selbst viel Unrecht zugefügt, und keiner ist da, der die Sünden vergibt, außer Dir; so vergib mir und mache dies als eine bescherte Vergebung von Dir, und erbarme Dich meiner; denn Du bist wahrlich Der Allvergebende, Der Allbarmherzige.
- O Allah, Dir ergebe ich mich mit meinem Antlitz, und in Deine Hand lege ich alle meine Angelegenheiten. Bei Dir suche ich meinen Schutz im Verlangen nach Dir und in Furcht vor Dir; denn es gibt keine Geborgenheit und keine Rettung vor Dir außer bei Dir. Ich glaube an Dein Buch, das Du offenbart hast, und an Deinen Propheten, den Du entsandt hast.
- O Allah, Dir gebührt alles Lob. Du bist das Licht der Himmel und der Erde und dessen, was sich in ihnen befindet. Und alles Lob gebührt ja Dir, da Du der Erhalter der Himmel und der Erde und dessen, was sich in ihnen befindet, bist. Und alles Lob gebührt ja Dir; denn Du bist Die Wahrheit, Deine Verheißung ist die Wahrheit, Dein Wort ist wahr, die Begegnung mit Dir ist wahr, das Paradies ist wahr, das Höllenfeuer ist wahr, die Stunde ist wahr, die Propheten sind wahr, und Muhammad ist wahr.
- O Allah, Dir ergebe ich mich, auf Dich vertraue ich, an Dich glaube ich, zu Dir kehre ich bußfertig zurück, wegen Dir streite ich mit anderen, und Dich nehme ich zum Richter aller Dinge. So vergib mir alles, was ich begangen habe, und was ich noch begehen werde sowie was ich im Geheimen verberge, und was ich offenkundig tue. Du bist wahrlich Der, Der mit allem Guten zuvorkommt, und Du bist wahrlich Der, Der die Macht zum Aufschieben aller Dinge besitzt. Kein Gott ist da außer Dir.
- O Allah, gib mir Licht in mein Herz, Licht in meine Augen, Licht in meine Ohren , Licht auf meine rechte Seite, Licht auf meine linke Seite, Licht über mir, Licht unter mir, Licht hinter mir und schenke mir Licht.

- O Allah, ich nehme meine Zuflucht bei Dir vor der Unfähigkeit und der Trägheit, vor der Feigheit und der Altersschwäche; und ich nehme meine Zuflucht bei Dir vor der Pein im Grab; und ich nehme meine Zuflucht bei Dir vor der Versuchung zu Lebzeiten und beim Sterben.
- O Allah, Du bist mein Gott. Kein Gott ist da außer Dir. Du erschufst mich und ich bin Dein Diener. Ich halte fest an meinem Bund mit Dir und an meinem Versprechen an Dich, solange ich dies einzuhalten vermag. Ich nehme meine Zuflucht bei Dir vor dem Übel, das ich begangen habe, und gebe in aller Dankbarkeit Deine Huld an mich zu sowie ich meine Schuld zugebe. Vergib mir; denn keiner ist da außer Dir, der die Sünden vergibt.
- O Allah, Herr der Menschen, Vertilger aller Schmerzen! Heile; denn Du bist Der, Der wirklich heilt. Es ist keiner da, der heilt außer Dir! Denn da kann nichts vom Leid bleiben.
- O Allah, ich suche wahrhaftig Zuflucht bei Dir vor der Pein im Grab; und ich suche Zuflucht bei Dir vor den Wirren des falschen Messias; und ich suche Zuflucht bei Dir vor der Versuchung zu Lebzeiten und vor der Versuchung im Sterben.
- O Allah, ich suche wahrhaftig Zuflucht bei Dir vor Sündhaftigkeit und Überschuldung.
- O Allah, laß mich sowohl zu jenen gehörend sein, die voller Freude sind, wenn sie Gutes schaffen, als auch zu jenen gehörend sein, die um Vergebung bitten, wenn sie Übeltaten begangen haben.
- O Allah, mache zwischen mir und meinen Sünden eine Entfernung wie solche, die Du zwischen dem Osten und dem Westen gemacht hast; o Allah, mache mich von allen Sünden frei, wie ein weißes Kleid, das vom Schmutz gereinigt wird; o Allah, wasche meine Sünden ab mit Wasser, Schnee und Hagel.
- O Allah! Wahrlich Du bist Der Allvergebende, und Du liebst die Vergebung, so vergib mir!



Humor



Alle Berichte betonen, daß der Prophet (a.s.s.) nicht viel gelacht hat. Er habe jedoch ein gewinnendes Lächeln gehabt, das seine Mitmenschen immer wieder faszinierte. Sein leiser Humor war beispielshaft. Es ist auch bekannt, daß er nur wenig gescherzt hat, und wenn er dies tat, nur ernsthaft meinte. Die folgenden Beispiele zeigen, wie er dies in der Art und Weise machte:
Einmal kam eine alte Frau zu ihm und sagte:
”O Gesandter Allahs, bitte Allah für mich, daß ich ins Paradies komme.“
Der Prophet (a.s.s.) sagte zu ihr:
”Ins Paradies kommen keine Alten!“


Da wandte sie sich weinend ab. Nun sagte der Prophet zu den um ihn Stehenden:
”Sagt ihr, daß sie das Paradies nicht als alte Frau, sondern als junge Frau betreten wird.“
Es wird ferner berichtet, daß der Prophet (a.s.s.) zu einer Frau von Al-Ansar sagte:
”Geh zu deinem Mann; denn in seinem Auge ist etwas Weißes.“
Da eilte sie erschreckt zu ihrem Mann, der sie fragte, was mit ihr los war. Sie berichtete ihm von dem, was ihr der Prophet (a.s.s.) gesagt hat, und er antwortete:
”Jawohl, in meinem Auge und im Auge eines jeden Menschen ist etwas Weißes.“

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RE: Personenbeschreibung des Propheten

#2 von oumubenet , 17.03.2007 19:06

Jazak allahu khairan ukhti !!!!!!!!!!!!
möge allah swt dich reich belohnen für diese lehreichen beiträge

 
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