L itikaf die letzten 10 tage Ramadans

#1 von oumubenet , 19.09.2008 01:40

I’tikaf in den letzten zehn Tagen des Ramadan

In den letzten zehn Nächten des Ramadan erfüllt uns eine hoffnungsfreudige Stimmung, vielleicht sogar fiebrige Erwartung, weil es in ihnen eine sehr wichtige Nacht gibt. Deshalb gibt es keine bessere Gelegenheit und Zeit als diese letzten zehn Tage, um sich besonders mit Ibadaat (Gottesdiensten) zu beschäftigen, auch weil unsere Körper bereits durch das Fasten im Ramadan an eine gewisse Disziplin in den Ibadaat gewöhnt sind.

Von A’ischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr (r), die gesagt hat:

„Der Prophet, Allahs Heil und Frieden auf ihm (s), pflegte, wenn die zehn (letzten Nächte) des Ramadan kamen, sein Gewand (zum Gebet) herzurichten und die Nacht über zu wachen und seine Familie aufzuwecken.“ (Buchari)

Bereits vor seiner Gesandtschaft und der Offenbarung pflegte der Prophet Muhammad (s) sich im Ramadan in die Höhle Hira zurückzuziehen und eine gewisse Zeit mit Meditation und Nachdenken zu verbringen. So wurde er auch auf die schwere Zeit der späteren koranischen Offenbarung vorbereitet.

Die letzten zehn Tage sollen empfehlungsgemäß mit vielen Gebeten, Koranlesen, Dhikr (Gedenken an Allah), Du’a (Bittgebeten) und Nachsinnen über die Schöpfung Allahs verbracht werden, wodurch unser Geist wieder „auftanken“ kann. So folgen wir in den letzten zehn Tagen des Ramadan unserem geliebten Propheten Muhammad (s), wie es oben im Hadith beschrieben ist.

Durchführen des I’tikaf

A’ischa (r), die Gattin des Propheten (s) berichtete: „Der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm, pflegte sich in den letzten zehn Tagen des Monats Ramadan zurückzuziehen, bis Allah, der Erhabene, ihn sterben ließ. Nach seinem Tod pflegten sich auch seine Frauen zurückzuziehen.“ (Buchari)

I’tikaf bedeutet dem Wort nach „sich an einen Ort verschließen und warten“. Als islamischer Fachbegriff bedeutet der I’tikaf, sich in eine Moschee zu begeben, um sich – sei es auch nur für eine kurze Zeit – von den geistigen und körperlichen Sünden und Verfehlungen zu entfernen und danach zu trachten, vollständig in eine Atmosphäre voller Harmonie, innerer Ausgeglichenheit und Gottesruhe einzutauchen und auf diese Weise für eine Weile nur mit dem Schöpfer alleine zu verweilen.

Allah gab uns Muslimen diese Möglichkeit des I’tikaf, damit wir uns auf die Situation des Grabes vor der Auferstehung vorbereiten können, wenn wir dort allein sind und niemanden haben außer Allah. Dort wird es zudem keinen geben, der uns Trost schenkt oder Zuflucht gibt, außer Ihm.

Der große Gelehrte Atâ bemerkte: „Jemand, der sich in den I’tikaf begibt, ist wie jemand, der sich vor die Tür eines großen Königs begibt, weil er von ihm etwas benötigt und sagt: ‚Solange mein Bedürfnis nicht gestillt wird, werde ich nicht von hier weichen’. Und dieser ist in das Gotteshaus eingetreten und sagt: ‚Wenn Du mir nicht vergibst, dann weiche ich nicht von dieser Stelle’”.

Für einen Gläubigen, der viel Druck und Stress fühlt - gerade in diesen für die Muslime schwierigen Zeiten - kann der I’tikaf zu einem Ruhepunkt und zu einer „geistigen und seelischen Erholung“ werden. Es ist, als ob er in den Tagen des I’tikaf die „Himmelfahrt übt“ und bei Allah Zuflucht sucht mit seinen Gebeten und Duas. Mit diesen und anderen Gottesdiensten ergibt er sich vollends und freiwillig seinem Schöpfer.

Der I’tikaf befreit ihn für einige Tage von störenden Einflüssen, die z. B. durch ein Übermaß an Essen, geschlechtlichen Beziehungen, Reden, Schlafen usw. entstehen können und die den Wert seiner Ibadaat /Gottesdienst schmälern können. Wenn diese Störfaktoren auf ein Mindestmaß reduziert werden, ist der Weg frei für die Begegnung mit Allah.

Deswegen ist es angeraten, dass ein Muslim mindestens einmal im Leben in den I’tikaf geht, wenn möglich natürlich öfter. Es sollten sich aber stets einige Muslime in der Moschee befinden, die im letzten Drittel des Ramadans diese Sunna pflegen.

Da durch die ersten 20 Tage des Ramadan die Sinne und der Geist für das Wesentliche bereits geschärft wurden, ist im letzten Drittel des Ramadan während des I’tikaf eine größere Hingabe und Demut in den Gottesdiensten möglich.

Es wird berichtet, dass Ibn Abbas (r) einmal vor dem Grab des Propheten (s) stand, darauf deutete und folgendes sagte: „Ich hörte den, der hier im Grab liegt, folgendes sagen: ‚Wer einen Tag in den I’tikaf geht um Allahs Wohlgefallen zu erlangen, für den wird Allah eine Entfernung von drei großen Graben zwischen ihm und dem Feuer legen, die größer sind als (die Entfernung) zwischen Ost und West.’“ (Baihaqi, Tabarani)

Auch lehrt uns der I’tikaf, wie das diesseitige Leben im Vergleich zum Jenseits zu bewerten ist; der I’tikaf kann uns als Prüfstein dafür dienen, ob wir uns auf dem rechten Weg befinden. In diesen Tagen ist es somit möglich, den Staub der Welt abzuklopfen. Obwohl es im Islam kein Mönchtum gibt, ist es eine gute Gepflogenheit, wenn wir uns für zehn Tage in der besten Zeit des Jahres in Klausur begeben.
Zwölf Dinge, die man in der Lailatu l-Qadr tun kann


Hier sind einige Empfehlungen für die Lailatu l-Qadr. Wenn du diese während der letzten zehn Tage des Ramadan befolgst, wirst du inscha’ Allah der Lailatu l-Qadr begegnen:


Nimm dir Urlaub für Allah
Wir nehmen Urlaub von unserer Arbeit für nahezu alles im Leben. Warum nicht jetzt einmal, um uns darauf zu konzentrieren, zu unserem Schöpfer zu beten und Ihm zu danken?


I’tikaf
Es war der Brauch des Propheten Muhammad (s), die letzten zehn Tage und Nächte des Ramadans in der Moschee zu verbringen, um I’tikaf zu machen.


Sprich dieses spezielle Du’a (Bittgebet)
Allahumma innaka ’afuwun tuhibbu l-’Afwa fa’fu ’anni„O Allah, Du bist der All-Vergebende, und Du liebst es zu vergeben, so vergib mir.“


Rezitiere den Koran
Rezitiere zum Beispiel Suren und Abschnitte aus dem Koran, die du diesen Ramadan im Tarawih-Gebet gehört hast.


Lass dein Sündenregister streichen„Wer immer die Lailatu l-Qadr über (im Gebet) steht, während er seinen Glauben mit Selbstkritik nährt und dabei auf Belohnung von Allah hofft, dem werden all seine vorausgegangenen Sünden vergeben.“ (Muslim)


Bewerte dich selbst
Mache eine Bestandsaufnahme, wo du stehst im Leben und wohin du möchtest.


Sprich lange und aufrichtige Du’as
Eine der besten Zeiten dies zu tun, ist während des letzten Drittels der Nacht.


Mache Iftar mit deiner Familie
Versuche, deine Familie für die Tage zu entschädigen, an denen du während der Iftar-Zeit am Arbeitsplatz warst.


Nimm deine Familie zum Tarawih-Gebet mit
Nimm deinen Ehepartner und deine Kinder mit in die Moschee zum Tarawih-Gebet, und versäume es nicht in den letzten 10 Nächten.


Nimm an den Du’as nach Abschluss der Koran-Rezitation teil
Finde heraus, ob du in der Nacht, in der der Koran zu Ende gelesen wird, die Tarawih-Gebete in verschiedenen Moscheen besuchen kannst.


Lies ein Buch über das Leben des Propheten (s)
Lies über das Leben des Propheten (s). Dies kann deine Liebe für ihn (s) und den Islam dadurch stärken, dass du erkennst, wie viel er sich um Allahs Willen angestrengt hat.


Übe Mildtätigkeit in der Nacht, die besser ist als „tausend Monate“Einem Prophetenwort nach ist der Ramadan ein „Monat der Wohltätigkeit“ (Mischkat), in dem gute Werke um ein Vielfaches mehr belohnt werden. Verpasse also nicht die beste der Ramadannächte, die Lailatu l-Qadr, und sei in ihr besonders mildtätig. Um sie nicht zu verpassen, spenden viele Muslime in den letzten zehn Nächten des Ramadan sogar täglich.

All diese Punkte sind nur ein paar Hinweise, was einem Muslim für die Lailatu l- Qadr empfohlen wird. Möge ALLAH, der Allmächtige, unsere Gebete und unsere Hingabe akzeptieren, Amin.

Ua Alleikoum Salam

 
oumubenet
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RE: L itikaf die letzten 10 tage Ramadans

#2 von Nora , 19.09.2008 06:10

Liebe oumu, jazak allahu kheiran für diesen Beitrag, er kommt genau zur
richtigen Zeit, wir sollten uns gerade jetzt vermehrt diesen Dingen widmen
und Zeit dafür aufbringen !!!

Nora  
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RE: L itikaf die letzten 10 tage Ramadans

#3 von oumubenet , 19.09.2008 18:21

wa anti min ahli al jaza2!!
ja da stimm ich dir voll und ganz zu

 
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RE: L itikaf die letzten 10 tage Ramadans

#4 von Nora , 19.09.2008 18:47

a3fuan wa anti kadalik !

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