Seine Geschichte wie Wa7shi Hamza (sayd el usud) TÖTETE
Seine merkwürdige Geschichte erzählt er selbst:
„Ich war damals noch ein junger Diener des Jubair Ibn Mudtin. Dieser war einer der Führer und Adligen der Quraisch. In der Schlacht von Badr wurde sein Onkel Duaima von Hamza(r) getötet. Dies hat ihn so sehr getroffen, dass er bei seinen Götzen Rache schwor. Er brauchte nicht lange warten, denn aufgrund der Niederlage der Quraischiten hatten sie sich schon bald erneut versammelt und alle Mittel mobilisiert, um die Muslime zu vernichten. Die Führung gaben sie Abu Sufyan(r), der damals noch kein Muslim war. Dieser nahm sogar alle wegen der Schlachten verwitweten Frauen und diejenigen, die jemanden verloren hatten mit, um die Armee in ihrer Motivation gegen die Muslime zu stärken und aufzuheizen. Sogar Hind Bint Utba, die Ehefrau Abu Sufyans, welche ihren Vater, Bruder und Sohn verloren hatte, war dabei.
Sobald rief mich Jubair zu sich und sprach: „Hast du Interesse daran, frei zu sein, kein Sklave mehr, ein freier Mann?“ Ich entgegnete: „Wie soll das gehen?“ Er antwortete: „Lass das meine Verantwortung sein, das Einzige, was du tun sollst, ist den Onkel Muhammads(s) für meinen Onkel töten, sodann bist du ein freier Mann.“ „Versichert Ihr mir, Euer Wort zu halten?“ fragte ich und er sagte: Ja!“
Unser Sahabi nahm sein Angebot an, denn er war bekannterweise ein sehr guter Speerwerfer, welche nur selten sein Ziel verfehlte. Also schloss er sich der Armee der Quraischiten an und die Schlacht stand kurz bevor.
Er(r) erzählt ferner:
„Ich hatte selbst kein Interesse an dem Krieg, außer dass ich an diesem Tag die Chance auf meine Freiheit bekam. Hamza, welcher eine Feder auf seine Kopfbedeckung trug, um die Führer und Starken der Feinde auf sich zu locken, war somit für mich leicht zu finden. Er hatte guten Grund dazu, denn keiner kam gegen seine Kampfkunst an, jeder in seiner Nähe floh vor ihm, außer wenige mutige Kämpfer, die dennoch verloren.“
Wahshy Ibn Harb versteckte sich hinter einem Baum und wartete auf den richtigen Moment, bis ein Mann namens Siba Ibn Abdal-Uzza angeritten kam und Hamza zum Kampf herausforderte. Hamza brauchte nicht mehr als einen Schwertschlag, sodass der Herausforderer in seinem Blut starb. Genau diese Situation nutzte Ibn Harb aus, da er Hamza ungeschützt sah und warf sein Speer. Er traf Hamza in den unteren Bauchbereich, welcher nach wenigen Augenblicken starb.
Er selbst erzählt:
„Als ich sicher war, dass Hamza gestorben war, zog ich mein Speer aus seinem Körper und ging zu den Zelten, da ich allein meiner Freiheit wegen erschienen war.“
Der Prophet(s) hatte seinen Onkel Hamza sehr geliebt und geschätzt. Sein Tod traf ihn sehr hart. Er nannte Hamza auch den Sayyidu-Schuhada, den Führer der Märtyrer und Al-Asad, den Löwen. In dieser Schlacht verloren die Muslime nicht nur ihren besten Krieger, sondern auch die Schlacht, da sie den Anordnungen des Propheten(s) nicht nachkamen.
Nach dem Rückzug der Muslime gingen die Frauen der Ungläubigen zu den Leichen der Muslime und misshandelten sie bis aufs Schlimmste, aus Hass gegen sie. Auch Hind war unter ihnen und suchte nach Hamza. Als sie ihn fand, nahm sie ihr Messer und stach in seine Augen. Nase und Ohren schnitt sie ihm ab. Seinen Bauch schlitzte sie auf und nahm seine Leber, biss ein Stück davon ab und spuckte es als Entwürdigung wieder aus. Als Dank für den Mord an Hamza gab Hind Wahshy(r) ihren Goldschmuck.
Jubair jedenfalls hatte sein Versprechen gehalten und bald darauf war Wahshy Ibn Harb ein freier Mann.
Doch immer noch konnte er nicht in Ruhe leben, da er die Zahl der Muslime von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde steigen sah und deshalb um sein Leben fürchtete. So floh er augenblicklich nach Taif, als der Prophet(s) durch Allahs(swt) Erlaubnis Mekka eroberte. Doch auch dort war er nicht lange sicher, da die Bewohner Taifs bald darauf alle Muslime wurden. Die Taifiner sandten eine Delegation nach Mekka, um dem Propheten(s) ihren Übertritt zum Islam anzukündigen. So konnte Ibn Harb keinen Ort mehr finden, wo es keine Muslime gab, weder im Yemen, noch im Mittelosten.
Eines Tages kam ein Mann zu ihm, um ihm auf seine Lage einen Ratschlag zu geben. Er sprach zu ihm: „Siehe, Muhammad(s) wird niemanden töten, der seine Religion annimmt und bezeugt, dass es niemanden gibt, der anbetungswürdig ist außer Allah(swt) und dass Muhammad(s) sein Gesandter ist.“ Als Ibn Harb das hörte, ist er verschleiert nach Medina gegangen und hat den Propheten(s) in der Moschee aufgesucht. So ging er ganz dicht hinter ihm(s) und sprach laut und deutlich die Shahada. Sobald drehte sich der Prophet(s) nach hinten, sah Wahshi Ibn Harb ins Gesicht und wandte sich sofort von ihm ab. Er sagte zu ihm: „Du bist Wahshy Ibn Harb, stimmts?“ Dieser antwortete: „Ja, o Gesandter Allahs(s).“ Er(s) sprach: „Setz dich und erzähle mir die ganze Geschichte und wie du Hamza getötet hast.“ Wahshy(r) tat wie ihm befohlen. Der Prophet(s) wandte sich sodann erneut ab und sprach zu ihm: „O Wahshy Ibn Harb, bedecke dein Gesicht vor mir, denn ab dem heutigen Tage will ich es nicht mehr sehen.“, da er sonst stets an seinen Onkel denken musste.
Wahshy erzählt: „Ab diesem Tag habe ich die Sicht des Propheten gemieden und mich verdeckt oder hinter den Sahaba versteckt, bis dass er(s) starb. Mit dem Glaubensbekenntnis verlor ich dank Allah(swt) zwar meine vorherigen Sünden, doch die grausame Tat, die ich begangen hatte, ließ mich einfach nicht ruhig. Ich wünschte mir eine Tat zu vollbringen, die die Muslime all das vergessen lässt.“
Zur Kalifenzeit von Abu Bakr(r) wurden viele Stämme, unter anderen die Abu Hanifa, abtrünnig und begangen Rida, wurden Murtadun, was soviel heißt, wie das Verlassen des Islam.
Genau hierin sah unser Sahabi seine Chance, denn die Abu Hanifa hatten dem Lügner Musaylima Al-Kathab die Treue geschworen und ihm bei seinem Glauben, ein Prophet zu sein, geholfen.
Abu Bakr(r) schickte daraufhin eine Armee gegen die 40.000 Kämpfer von dem Lügner, doch wurde die Armee der Muslime besiegt, unter denen viele große Sahaba gefallen sind. Daraufhin hat der Kalif(r) eine zweite Armee mit der Führung Khalid Ibn Al-Walid(r) geschickt unter denen auch unser Sahabi war, der sein Speer mitnahm.
In der Schlacht schienen die Muslime die Stärkeren zu sein und besiegten mehr als 20.000 Kämpfer der Gegner. Wahshy(r) suchte Musaylima auf und wartete nur auf seine Gelegenheit. Als dies der Fall war nahm er sein Speer und warf… traf den Lügner inmitten seines Körpers. Ein anderer Sahabi, der gegenwärtig war, gab Musaylima noch einen Schwertschlag, woraufhin Wahshy(r) sagte:
„Und nur unser Herr weiß, wer unter uns diesen Lügner umgebracht hat. Sollte ich ihn getötet haben, so habe ich nicht nur den besten Menschen nach Muhammad(s) getötet, sondern auch den schlimmsten unter den Menschen.“
Liebe Geschwister im Islam,
die Mühe von unserem heutigen Sahabi ist eine wunderbare Geschichte für sich und schenkt uns viele Lehren. Der Islam, den Allah(swt) uns aus seiner Huld geschenkt hat, sollte nicht nur einfach angenommen werden, sondern jeder Muslim sollte bemüht sein, seinen Beitrag zum Islam zu geben. Denn er gibt uns so vieles im Leben, Richtlinien, die uns vor vielen schlechten Dingen bewahren. Wir sollten uns nicht fragen, was der Islam für uns gemacht hat, sondern was wir für den Islam gemacht haben. Denn wir sind abhängig von ihm, nicht umgekehrt!
Möge Allah(swt) uns dieses Verständnis schenken.
Amin